Dieser Oktober schlägt diverse historische Temperaturrekorde. Verbreitet erreicht auch die Zahl der Sonnenstunden Höchstwerte. Eigentlich perfekte Bedingungen für gute Zuckerertragszuwächse in den noch nicht geernteten Rübenbeständen. Allerdings können nicht alle Rübenflächen die Bedingungen ausnutzen.
Vielfach ist der Blattapparat cercosporabedingt stark reduziert. Solche Rüben sind dann primär mit der Neubildung eines üppigen Blattapparates „beschäftigt“ und lagern nur eingeschränkt Saccharose ein. Nur in den noch vitalen Beständen können die optimalen Wachstumsbedingungen vollumfänglich ausgenutzt werden, was sich auch in der starken Ausdifferenzierung in der Proberodung wiederfindet.
Aber warum ist in einem trockenen Jahr Blattgesundheit ein derart wichtiges Thema?
Hauptursache ist, dass sehr früh im Jahr eine hohe Befallshäufigkeit erreicht wurde (s. Meldung v. 20.10.2022). Diese wurde dann zwar durch Fungizidapplikationen und Trockenheit in ihrer Dynamik ausgebremst. Letztlich ist aber die Temperatursumme nach Befallsauftreten derart hoch, dass die verbreiteten Probleme erklärbar werden.