In den letzten Nächten sind lokal immer wieder Frosttemperaturen in den Morgenstunden aufgetreten. Vereinzelt sind leichte unkritische Schädigungen an den Keimblattspitzen zu erkennen, aber einige Pflanzen sind auch bis in den Vegetationskegel erfroren. Schläge mit nur geringer Bodenrückverfestigung sind besonders gefährdet. Um hier einen Frostschaden rechtzeitig zu erkennen, muss die junge Rübenpflanze aus der Erde gehoben werden. Sind Einschnürungen am Hypokotyl zu erkennen, muss mit einem Pflanzenverlust gerechnet werden. Federt der Zuckerrübenkeimling beim Bewegen im Boden in seine ursprüngliche Lage zurück, kann von einer vitalen Pflanze ausgegangen werden. Geschädigte Pflanzen leisten keinen Widerstand und bleiben dann seitlich liegen.
Bitte kontrollieren Sie Ihre Bestände.
Für eine eindeutige Feststellung sollte auf betroffenen ZR-Schlägen (vor allem in Senken) bereits jetzt an mehreren Stellen eine Messstrecke von 11 m markiert und der Pflanzenbestand an 2 nebeneinanderliegenden Reihen ausgezählt werden, um den tatsächlichen Pflanzenbestand je ha frühzeitig beurteilen zu können.
Das wiederholte Auszählen nach wenigen Tagen gibt Aufschluss über die weitere Entwicklung und ist Voraussetzung für die Entscheidungsfindung zu Umbruch oder Neusaat. Ist der Pflanzenbestand deutlich ausgedünnt, sollten Sie eine Umbruchentscheidung nicht vorschnell treffen. Ein Umbruch ist immer emotional und rational schwierig zu fassen und steht zudem unter großem Zeitdruck. Hier hilft das Programm LIZ-Neusaat mit einer sachlichen und wirtschaftlichen Beurteilung der Notlage.