Im Rahmen der diesjährigen Pfeifer & Langen Beratertagung hat der niederländische Landwirt Jacob van den Borne seine Erfahrungen mit und seine Sichtweise auf das Thema Precision Farming eindrucksvoll dargestellt.
Aus van der Bornes Sicht haben schon unsere Großväter nichts anderes getan als Precision Farming. Sie haben sich viel Zeit für die Beobachtung ihrer Schläge genommen und die ackerbaulichen Maßnahmen und deren Ergebnisse nicht nur auf Schlagebene, sondern auch kultur- und teilflächenspezifisch dokumentiert. Aus dem gesammelten Wissen haben sie gelernt, um die Erträge in den Folgejahren zu steigern.
Die Größe und Komplexität der heutigen landwirtschaftlichen Betriebe erlauben es oftmals nicht mehr, den Detailgrad unsere Vorfahren zu erreichen. Hier kann uns Precision Farming helfen. Der alleinige Einsatz von moderner Technik wie RTK-Steuerung, N-Sensoren, Ertragskartierung etc. führt nach von der Bornes Sicht erst dann zu Precision Farming, wenn die gewonnen Daten ausgewertet und die Erkenntnisse auf dem Feld umgesetzt werden. Interessant war sein Ansatz, dass Precision Farming immer dann betrieben wird, wenn 3 Dinge ganz bewusst festgelegt werden: der Zeitpunkt, der Ort und die Maßnahme. Trotz der heutigen Betriebsgrößen können wir hierdurch so viel Detailwissen über unsere Flächen sammeln, wie es einst unsere Großväter taten und somit dahin zurückzukommen was früher selbstverständlich war – Precision Farming.
Jacob van der Borne betreibt einen Ackerbaubetrieb (ca. 540 ha) mit Schwerpunkt Kartoffelanbau in den südlichen Niederlanden an der Grenze zu Belgien. Die 180 Schläge mit einer Durchschnittsgröße von 3 ha bewirtschaftet er mit 5 festen Mitarbeitern.