Die diesjährige Trockenheit spiegelt sich im Zustand der Zwischenfrüchte wider. Aufgrund der mangelnden Bodenfeuchte konnten viele Zwischenfrüchte erst sehr spät gesät werden und sind daher in ihrer Entwicklung zurück. Die Situation stellt sich wie folgt da.
- Einige Bestände sind sehr schlecht und lückig aufgelaufen, wodurch Unkräuter und Ausfallgetreide durchkommen.
- Die geringe Bodenfeuchte hat dazu geführt, dass die Bestände ihr Wachstum frühzeitig eingestellt haben.
- Gerade früh eingesäte Schläge stehen in der Notreife und blühen schon. Eine weitere ausreichende Massebildung ist damit ausgeschlossen.
- Vereinzelt treten Schäden durch Vorfruchtherbizide (Mais) auf.
Was bedeutet dies pflanzenbaulich, insbesondere in Hinblick auf das Anbaujahr 2021? (vorbehaltlich der Folgewitterung)
- Durch die geringe Massebildung wird wenig Stickstoff organisch gebunden. Dies kann entweder zu hohen Nmin-Werten im Frühjahr oder zu erhöhter Auswaschung durch Winterniederschläge führen. Eventuell muss die N-Düngung im Frühjahr angepasst werden.
- Die Durchwurzelung des Bodens bleibt begrenzt. Es kommt nicht zu der gewünschten Bodenauflockerung. Eventuell muss in 2021 eine nicht planmäßige Lockerung durchgeführt werden.
- Unkraut kann sich gut entwickeln. Hierbei hilft ein Totalherbizid-Einsatz gegen die Altverunkrautung vor der nächsten Aussaat.