Die Rübenkrankheit SBR (Syndrome Basses Richesses) hat sich auch im Anbaugebiet von Pfeifer & Langen in Sachsen-Anhalt weiter ausgebreitet und ist v. a. in der Elbniederung, Magdeburger Börde, Fläming und Salzlandkreis anzutreffen. SBR, die den Zuckergehalt deutlich verringern kann, wird durch die Schilf-Glasflügelzikade (Pentastiridus leporinus) übertragen.
Die Schilf-Glasflügelzikade selbst ist nicht der direkte Schädling. Vielmehr ist sie der Überträger für zwei bakterielle Erreger:
- dem Y-Proteobakterium („Candidatus Arsenophonus phytopathogenicus“) und
- dem Stolbur-Phytoplasma („Candidatus Phytoplasma solani“).
Beide Erreger hemmen die Entwicklung der befallenen Pflanzen massiv. Die Zikaden übertragen diese bakteriellen Erreger beim Saugen an den Rübenblättern. Die Erreger verbreitet sich dabei im Phloem basipetal in der Zuckerrübe (verantwortlich für den Nährstofftransport der Pflanze) und beeinträchtigen dessen Funktion.
Mit Stolbur befallene Rüben sind erntefähig, jedoch nur bedingt lagerfähig. Diese Flächen sollten zeitnah abgefahren werden.
SBR-Schadbild:
- Gelbverfärbung
- Lanzettlich-schmale Herzblätter, asymmetrisch geteilt
- Vermehrter Blattneuaustrieb
- Gefäßbündelverbräunung
Stolbur-Welkekrankheit Schadbild:
- einzelne welke Pflanzen, mit lockerem Sitz im Boden
- Blätter scheinen deformiert
- Gummiartige Rüben (ausgehend von Wurzelspitze)
- Fäulnis von der Wurzelspitze her
Lösungsansätze:
- Gegen beide Erreger gibt es bisher keine Bekämpfungsmöglichkeit.
- Sortenwahl hilft bedingt bei SBR, jedoch nicht bei Stolbur-Welkekrankheit
- Verwendung von Ackerkulturen mit geringem Ausschlupf für die Zikaden. Das bedeutet: nach der Rübe kein Wintergetreide, besser Brache, Mais, Sommergerste
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