Aufgrund des diesjährigen nassen Frühjahrs und den damit einhergehenden späten Aussaaten, waren die Sorgen bzgl. der diesjährigen Rübenerträge groß.
Die guten Wasservorräte im Boden, mit 100-120 % nFK, sorgten in Kombination mit den steigenden Temperaturen ab Mitte Mai zu einem üppigen Wachstum. Die Reihen schlossen im Juni (90 % der Pflanzen benachbarter Reihen die Blätter berühren bzw. überlappen). Da der Termin des Reihenschlusses ein wichtiger Meilenstein in der Rübenentwicklung sowie ein maßgeblicher Hinweis auf das spätere Ertragspotenzial ist, war der Zeitpunkt im Juni, vergleichsweise, spät. Die Witterung und auch der geringe Befall mit Blattläusen und das späte Auftreten von Cercospora ließen aber ein sehr starkes vegetatives Wachstum der Zuckerrüben zu. Das Blattwerk der Rüben zeigte sich ab Ende Juni in einer sehr großen Pracht.
Nur regional und kurzzeitig fehlte im Frühsommer Feuchtigkeit, so dass die Rüben in den allermeisten Fällen mit üppigem Blattwerk weiterwachsen konnten. Die Kombination des Wetters führte jedoch zu einer geringen Einlagerung von Zucker in der Knolle und schon nach den ersten Proberodungen wurde erkannt, dass die Kampagne 2023/24 ein ertragsbetontes aber eher zuckerarmes Rübenjahr werden wird.
Dieser Witterungseffekt wirkt sich auf den möglichen Zuckerertrag umso stärker aus, wenn dieser zu der höchsten Wachstumsrate (500 bis 1700 °Cd (Gradtage)) der Rüben eintritt, welcher auch die höchste Wasserverfügbarkeit generell benötigt (Forschungsarbeiten IFZ). Diese Effekte treffen auf dieses Anbaujahr zu, weshalb die Zuckerbildung ebenfalls gestört wurde.
Eine detaillierte Betrachtung der diesjährigen Witterung während der Vegetation finden Sie hier.