Statt Minustemperaturen und Schneelandschaften erlebte Deutschland 2020 den zweitwärmsten Winter seit Beginn der Messungen im Jahr 1881. Mit 4,1 °C lag der Temperaturdurchschnitt im Winter 2019/20 um 3,9 °C über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Neben warmen Temperaturen brachte der diesjährige Winter, vor allem im Januar und Februar 2020, überdurchschnittlich hohe Niederschlagsmengen. Der Februar 2020 war der zweitnasseste seit Aufzeichnungsbeginn.
Hohe Niederschlagsmengen waren jedoch nicht flächendeckend in ganz Deutschland zu verzeichnen. Im Einzugsgebiet des Pfeifer & Langen Werkes Könnern in Sachsen-Anhalt lagen die Niederschlagsmengen des meteorologischen Winters mit 145 l/m2 deutlich unter dem deutschlandweiten Durchschnitt von 225 l/m. In der Region Könnern liegt die Feldkapazität derzeit bei 80-95 % nFK (Bodenfeuchte unter Gras, sandiger Lehm 0-60 cm) (Bild 1).
In Nordrhein-Westfalen überstiegen die Niederschlagsmengen mit etwa 280 l/m² den bundesweiten Durchschnitt. Die bis heute anhaltenden Niederschläge führten zu einer in NRW flächendeckenden Feldkapazität von 100 % nFK oder darüber (Bodenfeuchte unter Gras, sandiger Lehm 0-60 cm).
Im Jahresvergleich zu 2019 wird die höhere Niederschlagsmenge ebenfalls deutlich sichtbar. Während in NRW die Jahresniederschlagsmenge Anfang März 2019 bei ca. 100 bis vereinzelt 200 mm lag (Bild 2), so finden wir Anfang März 2020 bereits flächendeckend Jahresniederschlagsmengen von 160 bis 350 mm ( Bild 3). Auch in Sachsen-Anhalt ist dieser Trend zu beobachten. Lagen die Jahresniederschlagsmengen hier im März 2019 noch bei 10 bis 100 mm (Bild 4), so finden wir im März 2020 eine Jahresniederschlagsmenge von 100 bis 160 mm (Bild 5).
Trotzdem stellt sich die Situation im Unterboden (hier tiefer als 60 cm), vor allem in Sachsen-Anhalt, anders dar. Die Wasserspeicher sind dort derzeit noch nicht voll gefüllt und zur flächendeckenden Auffüllung des Wasserspeichers in der Tiefe werden auf tiefgründigen Standorten weitere Niederschläge benötigt. Dennoch bleibt festzuhalten, dass die Ausgangssituation in Bezug auf die Wasserversorgung in 2020 in allen Werksregionen deutlich besser ist als im Vorjahr!
(Quelle: DWD, verändert)
