Der Jahreswechsel fand in den letzten beiden Jahren mit Temperaturen über 10 °C statt. Im Januar 2022 sank die mittlere Temperatur im südl. Rheinland, hielt sich jedoch im Durchschnitt bei 2,8 °C. Ab Mitte Februar stiegen die Temperaturen dann schon langsam an, auch wenn es im März und April nochmal kurzweilige kalte Tage gab. Ab Mitte April bis September gab es nur noch einen Tag, der eine Durchschnittstemperatur knapp unter 10 °C, aufzeigte. Die im Sommer vorherrschenden Temperaturen waren in Kombination mit geringen Niederschlägen und vielen Sonnenstunden eine immense Herausforderung für Anbauer und Pflanze.
Auch wenn die Tagesdurchschnittstemperaturen keine heißen Tage aufwiesen, wurde die 30 °C-Marke an 50 Tagen gemessen. Zusätzlich wurden 50 Sommertage (>24 °C) mit insgesamt 1981 Sonnenstunden in 2022 (1536 h in 2021) im südl. Rheinland verzeichnet. Die gesamte Niederschlagsmenge, die an der Wetterstation Köln/Bonn gemessen wurde, lag bei 643,4 mm und fiel damit 132 mm geringer aus als im Vorjahr (mehrjährigen Durchschnitt 815 mm). Die Niederschläge waren zudem regional sehr unterschiedlich und kamen oft als Schauer und Starkregen (26 Tage mit Starkregenereignissen in Köln/Bonn). Flächendeckender Landregen kam nur vereinzelnd ab September vor.
Insgesamt gilt das Jahr 2022, wie auch 2018, laut dem Deutschen Wetterdienst, mit einer Durchschnittstemperatur von 10,5 °C als das wärmste Jahr seit der Wetteraufzeichnung. Daran haben auch die erfreulichen 15 Eistage leider nichts geändert, die fast zusammenhängend im Dezember vorkamen. Frosttage (Minimumtemperatur < 0 °C) wurden an der Wetterstation Köln/Bonn an insgesamt 57 Tagen gemessen. Dies erhöht zumindest die Wahrscheinlichkeit auf eine gute Frostgare und ein geringes Vorkommen von Zuckerrübenschädlingen in 2023.