Die Meldungen ab Mai 2018 waren eindeutig: Rübenmotte. In der Region Könnern bereits ein bekannter Schädling. Im vergangen Jahr erstmal auch im Rheinland, speziell im Einzugsgebiet der Zuckerfabrik Euskirchen sowie auf leichten, besonders trockengeschädigten Schlägen. Dort hat der Befall nicht nur durch die Rübenmotte zu Sekundärbefall mit Fäulniserregern geführt. Aufgrund der fehlenden Niederschläge und der ungewöhnlich heißen Witterung und hoher Globalstrahlung waren Eintrittspforten an geschwächten Zuckerrüben für mehrere Fäulniserreger gegeben, z.B. Rhizopus arrhizus, Erwinia, Fusarien, Rhizoctonia. Auch die Fraßstellen der Rübenmotte sorgten bis spät in den Herbst für Infektionen. Dadurch kam es über einen langen Zeitraum zu Schäden am Rübenkopf und zunehmender Fäulnis durch Sekundärerreger.
Welche Auswirkungen solche Sekundärinfektionen haben, zeigt eine interne Untersuchung von LIZ. Aus einer stark befallenden Rübenmiete wurden 165 Rüben in 11 Mischungsproben (0 bis 100 % innerer Fäulnis) zusammengestellt.
Es wurde ersichtlich, dass mit zunehmender Fäulnis durch die extreme Witterung der Zuckergehalt von 18,0 % auf 8,0 % fällt. Diese Erkenntnis zeigt, wie stark der Einfluss durch einen Fäulnisbefall auf den Zuckergehalt sein kann.
Festzuhalten bleibt, dass die Ertragsverluste im Jahr 2018
- 40 % aufgrund der Trockenheit
- 11 % aufgrund der hohen Temperaturen und Globalstrahlung
- 8 % aufgrund von Fäulnisbildung Rhizopus arrhizus, Erwinia, Fusarien
- 1 % aufgrund Befall der Rübenmotte trotz 100 % Befall in Sachsen-Anhalt
und SBR zu vermuten sind.
Für die nächste Kampagne wird daher empfohlen:
- Frühzeitiges Kontrollieren der Zuckerrübenbestände auf Rübenmotte
ab 30°C Tagestemperatur
- Keine Langzeitlagerung von durch Rübenmotte befallener Rüben
- Sollten Sie Vermutungen haben, dass es sich um Rübenmottenbefall
handelt, kontaktieren Sie Ihren Berater