Bei Nachbauproblemen aus der Vorfrucht sind üblicherweise eher die trockenen und kalten Jahre kritischer als die warmen und nassen Jahre, wie es aktuell der Fall ist. Trotzdem besteht immer die Gefahr einer Schädigung und daher ist der Blick auf die Schlaghistorie vor der Saat sehr sinnvoll.
Schäden durch Vorfruchtherbizide in Zuckerrüben (bis hin zum Totalausfall) werden häufig erst nach der 1. NAK sichtbar. Das wiegt besonders schwer, denn sowohl die fortgeschrittene Vegetation als auch die applizierten Rübenherbizide lassen kaum Möglichkeiten für die Neusaat einer anderen Kultur.
Damit Sie nach dem Auflaufen der Rüben im Frühjahr keine böse Überraschung erleben, sollten Sie Ihre geplanten Rübenschläge jetzt auf mögliche Risiken durch in der Vorfrucht eingesetzte Herbizide überprüfen.
Die aktualisierte Tabelle Herbizid-Nachbauprobleme gibt Hinweise zu Risiken auf Basis der Produktinformationen und berücksichtigt zusätzlich negative Erfahrungen aus der Praxis.
Das gibt es zu beachten:
- Insbesondere Mais- und Kartoffelherbizide haben ein erhöhtes Schadpotential.
- Das Schadrisiko durch eine vorhandene Herbizidbelastung kann teilweise durch eine intensivere Bodenbearbeitung ausreichend gemindert werden (siehe Tabelle).
- Besondere Vorsicht bei der Ausbringung von Mist, Gülle und Jauche von Tieren und Gärsubstrat aus Anlagen, die mit Simplex und Runway behandeltem Grüngut gefüttert wurden. Hier sind auch nach 12 Monaten noch Schäden an den Zuckerrüben zu erwarten!
- Schon jetzt an die Rüben des nächsten Jahres denken und potenziell rübenschädigende Herbizide in der Vorfrucht durch unproblematische Alternativen ersetzen.