Der Winter war frostarm- bis frostfrei, was sich im Zustand der Zwischenfruchtbestände widerspiegelt. Insbesondere Mischungen oder Reinsaaten mit Ölrettichanteil sind vital und wachsen weiter. Gleiches gilt für Zwischenfruchtmischungen mit Gräseranteil oder auch für Altverunkrautung in Zwischenfruchtbeständen, insbesondere Ausfallgetreide.
Wenn auf betroffenen Flächen keine „Bekämpfung“ stattfindet, dann sind Folgeprobleme in Rüben vorprogrammiert. Dabei würde dann eine Behandlung in den NAKs notwendig werden. Diese wirkt nicht nur schlechter, sie ist auch deutlich teurer. Beim Ölrettich würde diese mit 20/30/30 g Debut je NAK gegenüber einer Bekämpfung mit Glyphosat insgesamt Mehrkosten von 60 €/ha verursachen.
Entsprechend sind in diesem Jahr gesonderte Maßnahmen, ein Totalherbizideinsatz und/oder intensive mechanische Bearbeitung, meist unausweichlich.
Hierbei sind folgende Szenarien zu unterscheiden:
Üppiger, vitaler Zwischenfruchtaufwuchs, bei Ölrettichanteil als vitaler Art:
- 1.800 g/ha Wirkstoff Glyphosat, z. B. mit 3,75 l/ha Roundup PowerFlex.
- Danach ist eventuell eine Zerkleinerung der Biomasse notwendig. Je nach Bedingungen eventuell mit Scheibenegge oder notfalls Mulcher durchzuführen.
Üppiger, vitaler Zwischenfruchtaufwuchs, bei Gräsern als vitale Arten:
- 1.180 g/ha Wirkstoff Glyphosat, z. B. mit 2,25 l/ha Roundup PowerFlex.
- Danach ist eventuell eine Zerkleinerung der Biomasse notwendig. Je nach Bedingungen eventuell mit Scheibenegge oder notfalls Mulcher durchzuführen.
Schwacher, aber vitaler Zwischenfruchtaufwuchs:
- Eventuell durch mechanische Bekämpfung lösbar; aber nicht bei starker Altverunkrautung oder Ölrettich (dann Glyphosat einsetzen, Mengen je nach Art und Größe der Unkräuter; siehe Tabelle Glyphosat-Aufwandmengen).
Mit dem Umbruch oder Behandeln sollte auf die Befahrbarkeit des Bodens gewartet werden. Sobald diese gegeben ist, macht aber eine zeitnahe Behandlung Sinn, um den Feuchtigkeitsverlust des Bodens durch weiteres Wachstum der Zwischenfrucht zu unterbinden und genügend Zeit für den Absterbeprozess zu gewährleisten. Die Wirksamkeit der glyphosathaltigen Präparate kann mit 5 kg SSA/200 l Wasser verbessert werden, insbesondere bei hartem Wasser.