Mit Rhizoctonia, Ditylenchus, Rotfäule etc. infizierte Rüben sollten keinesfalls länger gelagert werden, da vor allem bei warmer und feuchter Witterung die noch gesunden Nachbarrüben schnell infiziert werden können. Dies gilt auch für SBR geschädigte Rüben, die zwar augenscheinlich äußerlich gesund wirken, deren Lagerfähigkeit trotzdem ausgesprochen gering ist.
Wie ist nun die Lagerfähigkeit von Rüben mit viröser Vergilbung einzuschätzen? Da diese Rüben geringere Erträge und Zuckergehalte aber keine äußerlichen Schädigungen aufweisen, könnte man vermuten, dass deren Lagerfähigkeit nicht eingeschränkt ist.
Erste Untersuchungen des belgischen Zuckerrübeninstituts IRBAB belegen, dass bei einer Lagerung von 15 °C kein Unterschied in der Atmung zwischen infizierten Rüben mit viröser Vergilbung und nicht infizierten Rüben festzustellen ist. Auch das IFZ Göttingen wird in 2020 mit dieser Fragestellung einen Versuch unter konditionierten Lagerbedingungen starten.
Was heißt das für die Praxis? Da die Sachlage also noch nicht abschließend geklärt ist, sollten Parzellen mir erhöhtem Anteil Virusnester eher nicht ins Langzeitlager gehen. Dies ist als eine reine Vorsichtsmaßnahme zu verstehen.