Mit Erreichen des Bestandsschlusses der Rüben wurde das gemeinsame Blattlaus-Monitoring der Pflanzenschutzdienste (PSD NRW, LLG Sachsen-Anhalt) des Rheinischen Rübenbauer-Verbandes (RRV), sowie des Landwirtschaftlichen Informationsdienst Zuckerrübe (LIZ) am 10. Juni 2020 auf ca. 80 Parzellen abgeschlossen.
Im Rückblick bestätigte sich die Vermutung, dass es 2020, nach dem sehr milden Winter zu einem verstärkten Blattlaus-Auftreten kommen würde. Unmittelbar nach Beginn des Monitorings am 21. April wurde bereits auf mehreren Flächen im Rheinland Befall durch die Schwarze Bohnenlaus festgestellt. Nach Erreichen der Bekämpfungsrichtwerte (BRW) bei der Schwarzen Bohnenlaus (30 %) oder der Grünen Pfirsichblattlaus (10 %) wurde um den 10. Mai auf 49 % der bonitierten Flächen eine Behandlung durchgeführt. Durch den erneuten starken Blattlausanstieg ab Ende Mai erfolgten auf 15 % der Flächen zwei Behandlungen. Es gab jedoch auch Parzellen, v.a. im Osten Deutschlands, auf denen keine Behandlung bis zum 10.06. notwendig war (36 %).
Das Schließen der Bestände bedeutet aber auch, dass sich der BRW der Schwarzen Bohnenlaus von 30% auf 50% erhöht. Aufgrund der Gefahr der Virusübertragung liegt der BRW bei der grünen Pfirsichblattlaus weiterhin bei 10 %. Ebenfalls nehmen die Nützlinge wie Marienkäfer, Schwebfliegen, Florfliegen und Schlupfwespen deutlich zu. Behandlungen der Schwarzen Bohnenläuse sind daher nicht mehr notwendig. Sollten diese jedoch auf den Vorgewenden noch verstärkt auftreten, so kann hier eine Randbehandlung sinnvoll sein. Achten Sie dabei neben einem Wirkstoffwechsel auch auf den Einsatz nützlingsschonender Mittel.
