In diesem Anbaujahr kam es durch ausbleibende Niederschläge im Sommer zu einem höheren Aufkommen von Rübenmotten. Die damit verbundene Fäulnis hielt sich jedoch in Grenzen. Die Grüne Pfirsichblattlaus als Vektor der virösen Vergilbung, wie auch die Schilf-Glasflügelzikade als Vektor von SBR, spielen hier keine Rolle. So ist jedoch der Befall mit Cercospora beticola deutlich angestiegen.
Nachdem 2020 ein Starkbefallsjahr mit Cercospora vorüber war, wurde die Beratungsarbeit auf Blattkrankheiten intensiviert. Die Planung und Durchführung der Fungizidmaßnahmen war jedoch in diesem Jahr erschwert. Wie auch in Deutschland ist der zeitliche Aspekt der ersten Maßnahme sehr wichtig, um eine hoch effektive Wirkung zu erzielen. Dafür stehen uns zur Unterstützung in Deutschland diverse Prognosesysteme zur Verfügung, wie auch das flächendeckende Blattkrankheitenmonitoring. Letzteres wird ebenfalls durch die Beratungskollegen der Pfeifer & Langen Polska durchgeführt, um beim Erreichen der Bekämpfungsschwelle schnellstmöglich zu reagieren. Fungizidbehandlungen in den späten Morgenstunden oder sogar in der Mittagszeit waren im Juli in Polen und in Deutschland nicht griffig. Der fehlende Tau und die hohen Temperaturen sind bekanntlich eine Herausforderung in der Pilzbekämpfung im Sommer. Flächen, auf denen in den sehr frühen Morgenstunden behandelt wurde, besonders solche mit einem zusätzlichen Kontaktmittel, standen generell besser dar, was auch in diesjährigen Feldversuchen mit BZE-Mehrgehalten von 1-2,5 % zur Kontrollvariante, beobachtet werden konnte. Die Bedingungen waren für Cercospora langanhaltend optimal und in Kombination mit der Trockenheit wurde in den meisten Fällen der Blattapparat gewechselt. Auffällig war jedoch die stockende Entwicklung des neuen, Zweiten Blattapparats der zusätzlich stark von Cercospora befallen wurde.
