Ein Anstieg der Verbote chemischer Pflanzenschutzmittel, die Zunahme an Extremwetterlagen und damit einhergehend die Sorge vor Ertragseinbußen führt dazu, dass Biostimulanzien, auch Biologicals oder Bioeffektoren genannt, in der Landwirtschaft in aller Munde sind. Ihre Wirkung ist jedoch umstritten.
Biostimulanzien lassen sich in fünf Gruppen unterteilen
- Mikroorganismen (wie Bakterien und Pilze)
- Algenpräparate (zumeist aus Seetang)
- Pflanzenextrakte (dazu zählen auch Vitamine, Aminosäuren und Phytohormone)
- Extrakte aus tierischen Produkten
- Humin- und Fulvosäuren
Bisher liefen verfügbare Biostimulanzien unter den Bezeichnungen Pflanzenstärkungsmittel sowie Pflanzenhilfsmittel und Bodenhilfsstoffe. Nun werden sie unter dem Oberbegriff Biostimulanzien zusammengefasst. Es handelt sich bei den Biostimulanzien um solche Betriebsmittel, die im Juni 2019 in die EU-Düngeprodukte-Verordnung (1009/2019) aufgenommen worden sind. Danach sollen sie
- Düngerausnutzung und Bodenfruchtbarkeit durch angeregtes Wurzelwachstum verbessern,
- Nährstoffe mobilisieren und Luftstickstoff binden,
- und pflanzliche Abwehrkräfte gegen umweltbedingten Stress, also z. B. gegen Kälte, Hitze, Trockenheit, Schädlinge oder Salzstress, stärken.
Zwar ist die Definition des Begriffes „Biostimulanz“ damit geregelt, jedoch besteht Unsicherheit bezüglich der beworbenen Produkteigenschaften. Ein unabhängiges Zertifizierungsverfahren zur Überprüfung der Wirksamkeit steht noch aus, ist aber in der Entwicklung.
Über weitere Einzelheiten zu interessanten Biostimulanzien halten wir Sie auf dem Laufenden und freuen uns über Ihre Fragen/Anregungen.