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Serie: Themen, die die Rübenanbauer bewegen

| Rheinland

Rübenanbau ohne Neonics

Seit diesem Jahr ist der Einsatz von Neonicotinoid-haltigen Beizen im Zuckerrübenanbau verboten. Somit bietet die aktuelle Beizausstattung des Rübensaatguts nur noch einen Schutz gegen unterirdische Schädlinge wie Drahtwurm, Moosknopfkäfer und Tausendfüßler.

Was erwartet uns nach dem Verlust der Neonicotinoide?

  • Eine Zunahme der oberirdischen Schädlinge (u.a. Grüne Pfirsichblattlaus, Schwarze Bohnenlaus, Rübenfliege)
  • Gefahr der Übertragung der Virösen Vergilbung durch die Grüne Pfirsichblattlaus (Hauptvektor) und die Schwarze Bohnenlaus
  • Zunahme von Resistenzen des Vektors Grüne Pfirsichblattlaus gegen Pyrethroide und Carbamate

Welche Strategie gibt es für 2019?

  • Feststellen der Flugaktivität der Blattläuse mit Gelbschalen
    • Gemeinsam mit RRV, PSD, LK , 4 Standorte/Werk
  • Flächendeckendes Blattlausmonitoring
    • Digitale Warnkarte nach Schadschwellen (ähnlich LIZ-Blattkrankheitenmonitoring)

Wo liegt die Schadschwelle?

  • Nach Schadschwelle: 1 Laus/10 Rüben (unabhängig ob Schwarze Bohnenlaus oder Grüne Pfirsichblattlaus)

Können Insektizide in Mischungen mit Herbiziden, Fungiziden oder Blattdüngern gefahren werden?

  • Nein! Insektizideinsatz nur Solo: d.h. Mischungen mit Herbiziden, Fungiziden und Blattdüngern sind aus Verträglichkeitsgründen, der Wirkungsabsicherung und aus Bienenschutzgründen nicht zu empfehlen

Welche Mittel sind für die Blattlauslausbekämpfung geeignet?

  • Pyrethroide und Carbamate (Pirimor Granulat)
  • Gegen die Rübenfliege auch Phosphorsäureester
  • Notfallzulassung von Teppeki (Wirkstoffgruppe Carboxamid- IRAC-Gruppe 9C) und Carnadine (Wirkstoffgruppe der Neonicotinoide - IRAC-Gruppe 4A)

  • Durch diese Notfallzulassungen stehen dem Landwirt zwei weitere Wirkstoffgruppe gegen Blattläuse zur Verfügung, was eine wichtige Rolle in der Vermeidung von Resistenzen darstellt
    •  Konkrete Anwendungsempfehlungen erfolgen zeitnah

Unterm Strich wird uns der Wegfall der Neonics vor neue Herausforderungen stellen, durch die breite Zusammenarbeit aller Institutionen im gemeinsamen Blattlausmonitoring, die gute mediale Vernetzung (schneller Informationsfluss) zwischen Beratung und Landwirtschaft und die Schlagkräftigkeit der Betriebe sehen wir uns jedoch gut Gerüstet!

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