Ausgangssituation auf den Winterwirten in 2021:
Der Winter war kalt! Dies hat dazu geführt, dass die tiefen Minustemperaturen die virusbeladenen adulten Pfirsichblattläuse dezimiert und weniger virusbeladene Läuse überlebt haben.
Demgegenüber haben sich die virusfreien Läuse, die im Februar und März aus den Wintereiern geschlüpft sind, auf den Winterwirten im Frühjahr vermehrt. Hierbei werden ca. 2-4 Generationen ausgeprägt, bis geflügelte Läuse entstehen, die die Zuckerrübe anfliegen.
Was gilt für die Zuckerrüben, die nicht mit Cruiser 600 FS gebeizt wurden?
- Die schnellste und optimalste Vermehrung findet bei Temperaturen um 25 °C und leichtem Wind statt.
- Unter optimalen Bedingungen kann eine Laus bis zu 50 neue Larven gebären. Die jungen Larven sind nach 10 bis 12 Tagen wiederum fortpflanzungsfähig.
- Je früher eine Virusinfektion stattfindet, desto höher die Ertragsverluste.
Fazit:
- Aufgrund der tiefen Temperaturen im Winter ist von einer geringeren Viruslast in der Läusepopulation auszugehen. Dies kann zu selteneren Infektionen bei Befall führen.
- Der sehr kalte April und feucht-kalte Mai mit Temperaturen selten über 20 °C hat die Entwicklung der Grünen Pfirsichblattlaus verzögert und im Mai gehemmt. In 2020 wurde die grüne Pfirsichblattlaus schon Mitte April gefunden, in 2021 trat sie erst Mitte Mai auf.
- Mit dem späteren Auftreten der Pfirsichblattlaus, ist eine Infektionswahrscheinlichkeit geringer und vor allem später. Dies ist positiv, denn je später die Infektion, desto geringer die Ertragsverluste beim Auftreten der Virösen Vergilbung.
- Eine Bekämpfung bei Übertreten des Bekämpfungsrichtwertes (10 % befallene Pflanzen) ist absolut notwendig!