Insbesondere im Rheinland und in der Region Lage ist aufgrund der Niederschläge keine kompakte Aussaat möglich. Daher liegen momentan unterschiedliche Entwicklungsstadien der Zuckerrüben vor. Gerade die jungen Rübenpflanzen sind aufgrund der ungünstigen Bedingungen anfällig für unter- und oberirdischen Schädlingsbefall.
Schnecken waren bereits während der Keimphase unterwegs und sind weiterhin anzutreffen. Zudem reduzieren in einigen Regionen Erdflöhe (v.a. in Sachsen-Anhalt & Lage) und Moosknopfkäfer (v.a. südliches Rheinland) die Keimblätter und erste Laubblätter:
Rübenerdfloh (Chaetocnema tibialis, concinna):
- Verursacht Loch- und Fensterfraß an Keim- und ersten Laubblättern
- Befall tritt vor allem an Schlägen an Hecken und Feldrändern auf
- Schadschwelle: 20 % zerstörte Blattfläche oder 40 % geschädigte Pflanzen (bis BBCH 12)
- Bekämpfung: Einsatz eines Pyrethroids, auch in Mischung mit Herbiziden
- Achtung: Pyrethroide vernichten auch die bereits vorhandenen Nützlinge im Bestand
Moosknopfkäfer (Atomaria linearis):
- Hypokotyl zeigt kleine rundliche, dunkel-verfärbte Fraßstellen
- Herzblätter mit Rissen, Löchern, Beulen
- Besonders gefährdet sind Rüben in enger Fruchtfolge und mit viel organischer Masse
- Feldrand zu vorjährigem Rübenanbau besonders beachten
- Schadschwelle: 10 Käfer pro Pflanze vom 2 bis 8 Blatt-Stadium oder 20 % geschädigte Pflanzen mit Lochfraß (bis BBCH 14)
- Bei Überschreitung der Schwelle hat nur Decis forte eine Zulassung gegen den Moosknopfkäfer
Detaillierte Informationen zu Schadbildern, fördernden Faktoren und Bekämpfungsmethoden sind in der PWA Krankheiten & Schäden verfügbar.
Für weitere Beratung und Unterstützung bei der Schädlingsbekämpfung stehen Anbauberater zur Verfügung.
