Da hat sich im Westen NRWs (Kreis Heinsberg) ein findiger Lohnunternehmer schon während der Getreideernte Sorgen und Gedanken um die Bekämpfung der großen Melden und Gänsefußgewäche in den Rüben gemacht. Dabei standen zum einen die vorprogrammierten Schwierigkeiten bei der Ernte und zum anderen das extreme Samenpotential und die damit einhergehende Verseuchung der Flächen für viele Jahre im Fokus. Und so entstand die Idee mit einem umgeänderten Mähdrescherschneidwerk die Samenträger einfach abzutrennen.
Technik und Arbeitsweise:
Ein 6 Meter breites Rapsschneidwerk von Fortschritt wurde an einen Teleskoplader angebaut, der dazu eine spezielle Bereifung erhielt. Die Einzugswelle wurde entfernt und der komplette Antrieb (Haspel, Messerantrieb etc.) wurde auf Ölversorung vom Teleskoplader umgerüstet. Oberhalb der Rübenblätter werden die Samenträger abgeschnitten und mit der Haspel im “Bauch“ des Schneidwerkes gesammelt und am Feldrand auf Anhänger abgekippt. Bei starkem Unkrautbesatz sind die Unkrautmengen allerdings so groß, dass sogar mitten im Feld abgebunkert werden muss. Dank der Allradlenkung des Teleskopladers und der Ablage in der Fahrgasse, halten sich die Rübenbeschädigungen beim Abtransport trotzdem in Grenzen.
Das Verfahren funktioniert erstaunlich gut und übrig bleiben nur die abgetrennten Stängel. Diese werden im späteren Verlauf natürlich wieder austreiben aber vermutlich werden die neuen Pflanzenteile keine keimfähigen Samen mehr bilden und die Erntebehinderung wird deutlich reduziert sein.
Gerade jetzt bei der Hitze und der Trockenheit dürfte sich auf stark verunkrauteten Flächen der Einsatz lohnen (per Hand ist da in vielen Fällen nichts mehr zu machen).
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