Durch den Anbau von Zwischenfrüchten kann es zur Verschiebung der standortspezifischen Emissionspfade kommen. In der Zwischenfruchtbiomasse kann im Herbst Stickstoff gespeichert werden und die indirekte Lachgas-Emission durch die verringerte N2O-Verlagerung über Winter reduziert werden. Allerdings geht auch vom Zwischenfruchtanbau eine direkte Lachgas-Emission aus, da in den Pflanzen bei der Umsetzung von Nitrat zu Ammonium Lachgas entsteht.
Generell gilt für alle Standorte und Böden den positiven Effekt des Zwischenfruchtanbaus auf die langfristige Kohlenstoffspeicherung im Boden und die mögliche Einsparung von N-Düngern zu berücksichtigen. Unterschiedliche Vorfrüchte und das Nacherntemanagement haben ebenfalls Einfluss auf die Lachgas-Emission. So sind die wintertypischen Lachgas-Emissionsströme nach Tau- oder Frostereignissen in abgefrorenen Zwischenfrüchten höher. Das Einpflügen von Zwischenfrüchten mit hoher Biomasse sollte möglichst früh vor der N-Düngung der Folgekultur erfolgen, da es sonst zu einer intensiven Mineralisierung kommt und mehr Lachgas freigesetzt wird. Die Einarbeitung des Rübenblattes nach der Ernte kann zu Lachgasemissionen führen. Ein unberührter Verbleib oder die Abfuhr des Rübenblattes zeigt demgegenüber einen reduzierteren Emissionsstrom. Dies ist jedoch keine landwirtschaftliche Praxis, da meistens nach der Rübenernte eine Bodenbeartung vor der Aussaat der Nachfolgekultur erfolgt. Vermeiden kann man die Emissionen daher nicht.
Quellen:
Ruser, R., Essich, L. (2023). Lachgasemission im Zuge des Zuckerrübenanbaus, Abstractheft der 16. Göttinger Zuckerrübentagung
Kühling, I. (2023). THG-Emissionspfade und Kompensationsmöglichkeiten in Fruchtfolgesequenzen mit Zwischenfrüchten, Abstractheft der 16. Göttinger Zuckerrübentagung