Auf Mulchsaatflächen kann durchgegangene Altverunkrautung ein Problem darstellen, vor allem auf Flächen, wo diese nicht mit Glyphosat bekämpft werden konnte. Wie ist im Rahmen der NAKs damit umzugehen?
Gräser:
Ausfallgetreide ist in der Regel gut mit „FOP“-Wirkstoffen behandelbar. Bei Windhalm und vor allem Ackerfuchsschwanz ist der Resistenzstatus der Gräser entscheidend, resistente Biotypen erfordern den Einsatz von „DIM-Produkten (Focus Ultra, Select). Bei starkem Auftreten von einjähriger Rispe ist Select das Mittel der Wahl. Wichtig bei allen genannten Gräsern sind stabile Aufwandmengen und der passende Einsatz von Additiven, um die Benetzung der Gräser abzusichern. Außerdem muss die Luftfeuchtigkeit zum Behandlungszeitpunkt > 60 % Luftfeuchte liegen. Wichtig ist die Behandlung möglichst vor dem Schossen der Gräser. Achtung: Bei bereits etablierten Gräsern ist dieser Zeitpunkt früh erreicht.
Ölrettich:
Wieder ausgetriebener Ölrettich erfordert besondere Aufmerksamkeit. Die Erfahrungen zeigen aber, dass mit Debut/Shiro/Kaskad + FHS gute Bekämpfungserfolge erzielt werden können. Die Aufwandmengen liegen dann aber im oberen, zugelassenen Bereich (3x30g, + Phenmedipham, + Öl).
Kamille:
Auch Kamille entwickelt sich bei passender Witterung sehr schnell. Für die Bekämpfung bieten sich Clopyralid-Produkte (Lontrel, Vivendi etc.) in vollen, zugelassenen Aufwandmengen an. Wichtig für eine zufriedenstellende Wirkung ist passende Witterung (15 – 25°C, > 60 % Luftfeuchte) und eine optimale Benetzung der Pflanzen.
Vogelmiere:
Vogelmiere entwickelt sich zügig, die „Polster“ erreichen schnell Größen von 30 – 50 cm Durchmesser. In der Regel ist Sie aber gut bekämpfbar und stirbt nach der zweiten NAK durch die Wirkung der Standard-Herbizide ab.