Mitte letzter Woche lag eine spezielle Bedingungskonstellation vor: Ausgetrocknete Böden, intensive Sonneneinstrahlung und Wind, Wind, Wind. Dies sind genau die Zutaten, die auf leichten Böden zum Windschliff in Zuckerrüben führen.
Was ist Windschliff?
Durch mangelnde Feuchtigkeit halten die Sandkörner nicht mehr zusammen und werden leicht vom Wind weggeweht. Bei hohen Windgeschwindigkeiten können die verwehten Sandkörner zu mechanischen Verletzungen der Rüben führen. Windschliff ist primär im Keimblatt oder im ersten Laubblatt der Rübe vorzufinden. Danach dienen die Rübenpflanzen selbst als Windbarrieren und reduzieren die Windschliffgefahr.
Auf schwereren Böden kommt Windschliff in der Regel nicht vor.
Was kann man tun – kurzfristig
Gegen Windschliff kann man nur präventiv vorgehen. Sind die mechanischen Schäden einmal entstanden, bleibt meist nur zu hoffen, dass die Rüben das überstehen. Im jeweiligen Jahr kann man durch die Wahl des Anbauverfahrens (Mulchsaat) die Winderosionsgefahr verringern. Auf extrem gefährdeten Standorten kann durch Einsaat von Gerste (30-50 kg/ha, einige Tage vor der Rübenaussaat) ein wirksamer Schutz erstellt werden. Die Gerste wird dann zwischen 1. und 2. NAK mit einem Graminizid behandelt.
Was kann man tun – langfristig
Langfristig gilt es, die Aggregatbildung des Bodens zu fördern, zum Beispiel durch Erhöhung des Humusgehaltes.
Standortbedingt sind dem Erfolg dieser Maßnahmen aber Grenzen gesetzt.
Trotz der Bedingung der letzten Woche scheinen die Auswirkungen des Windschliffs im Pfeifer & Langen-Einzugsgebiet, bis auf Einzelflächen, nicht gravierend. Der Effekt von Verschüttungen überwiegt bisher, die vorhergesagten Niederschläge lassen aber hoffen, dass die Rüben diese überstehen.