Nach dem Verladen der Zuckerrüben bleibt auf der Mietenfläche eine abgereinigte Masse aus Rübenkleinteilen, Blättern, Unkraut und Erde zurück. Beim biologischen Abbau dieses organischen Materials entstehen Säuren und Gase, die den direkt nachfolgenden Kulturen schaden können. Außerdem kann die konzentrierte, große Menge an Ernterückständen zu phytosanitären Problemen führen. Als Beispiel hierfür sind die Cercospora-Blattflecken zu nennen, welche ausgehend von dem konzentrierten Sporenmaterial der Mietenplätze ihre Verbreitung auf die Nachbarflächen im Folgejahr finden können. Besondere Beachtung erfordern die Mietenplätze auch für Anbauer von Conviso Smart-Rüben, da es durch die große Menge an Bruchstücken/Köpfen/kleinen Rüben zu einem vermehrten Wiederanwachsen kommen kann, woraus dann wiederum nur schwer mit Herbiziden bekämpfbare Schosser entstehen.
Welches Vorgehen empfehlen wir im Umgang mit den Mietenplätzen?
- Bei großen Mengen abgereinigten Materials sollte dieses zusammengeschoben und gleichmäßig auf der restlichen Fläche verteilt werden.
- Ist ein Verteilen des Materials nicht möglich, so hilft eine zusätzliche Ausbringung von Carbokalk auf die Mietenplätze, um die entstehenden organischen Säuren zu neutralisieren und eine Bodenversauerung zu vermindern.
- Geben die Bodenbedingungen es her, so kann der Mietenplatz anschließend mit dem Grubber mehrmals bearbeitet werden, um das organische Material vertikal einzumischen.
- Bei feuchten und schmierigen Bedingungen hinterlässt die Lademaus häufig zusätzlich noch tiefe Fahrspuren. Oft kann nur noch der Pflug ein ebenes Saatbeet herstellen. Wenn technisch möglich, sollte trotz nasser Bedingungen ein mischender Grubbergang vor dem Pflügen stattfinden.
- Ist es zu nass, so ist ein Liegenlassen des Mietenplatzes mit Einsaat einer Sommerung/Blühstreifen im Folgejahr aus Sicht der Bodenstruktur häufig die langfristig sinnvollere Lösung als das „Hereinschmieren“ eines Winterweizens.