Wegen der relativ späten Ernte von Zuckerrüben ist Winterweizen die prädestinierte Folgewinterung. Die Vorfruchteffekte von Zuckerrüben sind phytosanitär und in Hinblick auf die Bodengare sehr positiv. Die Ernte mit verhältnismäßig schwerem Gerät relativiert diese Vorteile aber in Jahren mit feuchter Herbstwitterung. Dann wird häufig ein Pflugeinsatz notwendig und die Gareeffekte sind zerstört. Nicht so in diesem Jahr!
In diesem Jahr liegen optimale Rodebedingungen vor. Substanzielle Bodenverdichtungen durch die Ernte sind die Ausnahme und der Folgeweizen kann in aller Regel pfluglos bestellt werden. Auch war das „Warten“ auf die Zuckerrübenernte wegen weiter warmer Witterung nicht kritisch, denn eine ausreichende Vorwinterentwicklung des Weizens ist wahrscheinlich und die Gefahr des Überwachsens besteht beim etwas später gesäten Rübenweizen nicht.
Einzig die Wasserversorgung des Rübenweizens bereitet aktuell Sorgenfalten. Für die Wurzelbildung des Weizens sind die aktuell trockenen Bedingungen zwar sehr positiv, für eine gute Ernte 2023 werden aber ausreichende Winterniederschläge notwendig sein. Dies gilt im Besonderen für die mitteldeutschen Trockenregionen.