Der scharfe Ostwind in Kombination mit der trocken-warmen Witterung führte in der letzten Woche im Rheinland auf fast allen Monitoring-Flächen zu einem rasanten und zum Teil bereits behandlungswürdigen Befallsanstieg mit der Schwarzen Bohnenlaus. Anders sieht es auf den bonitierten Standorten im Einzugsgebiet der Werke Lage und Könnern aus, wo der Befall erst langsam anfängt.
Die mit den Schwarzen Läusen befallenen Rüben leiden unter einem Saugschaden, was an einer Verdrehung bzw. einem Einkräuseln der Blätter sichtbar wird. In der Regel sind erst die Laubblätter, manchmal aber bereits die Keimblätter betroffen. Die Gefahr der Virusübertragung ist zum aktuellen Zeitpunkt nach wie vor sehr gering. Die Grünen Pfirsichblattläuse werden bisher nur ganz vereinzelt auf den Monitoring-Flächen gefunden.
Aktuell sind auch viele andere geflügelte Läuse, wie z.B. die Kartoffel- oder Erbsenblattlaus zu ihren Habitaten unterwegs. Diese Läuse weisen im geflügelten Zustand einen grünlichen Körper auf, sind aber nicht mit der Grünen Pfirsichblattlaus zu verwechseln. Unterstützende Informationen hierzu und auch Fotos und Beschreibungen zu den unterschiedlichen Nützlingen finden Sie im Infoblatt und im Programm Krankheiten und Schäden unter der Rubrik Nützlinge.
Wenn bei der Schwarzen Bohnenlaus der Bekämpfungs-Richtwert von 30 % befallener Pflanzen überschritten ist, ist ein Nützlings-schonendes Mittel einzusetzen, um die Notwendigkeit von Folgebehandlungen möglichst zu verringern. Hier ist 300 g/ha Pirimor mit einer Wassermenge von mindestens 300 l/ha als wirksamste Lösung angesagt.
Da momentan zeitgleich die erste oder auch zweite Unkrautmaßnahme ansteht, sollten folgende Wartezeiten eingehalten werden:
• erst NAK, dann Insektizid → mind. 3 Tage Wartezeit
• erst Insektizid, dann NAK → mind. 1 Tag Wartezeit
Weitere Infos:
Infoblatt: Blattläuse und ihre Feinde
Broschüre: Blattläuse erfolgreich regulieren