Auf vielen bereits abgeernteten Schlägen (Getreide, Mais, Raps) hat eine erste Bodenbearbeitung stattgefunden. Auch tiefe Lockerung war tlw. möglich (Pflügen eher nicht), weshalb eigentlich – auch kalendarisch – dringend die Zwischenfruchtaussaat anstünde. Bodenartabhängig sollte abgewogen werden, ob eine Aussaat bereits jetzt erfolgt (in der Hoffnung auf Niederschläge), oder ob weiter gewartet wird (auf die Zeit nach Niederschlägen).
Insbesondere für die zweite Variante gilt, dass den typischen Zuckerrüben-Zwischenfruchtarten verhältnismäßig wenig Entwicklungszeit zur Verfügung steht. Diese reicht nicht mehr aus, um eine ausreichende Nematodenreduktion zu generieren. Für andere positive pflanzenbauliche Effekte ist in diesem Jahr eine sehr rasche Entwicklung der Zwischenfrucht-Pflanzen wichtig, um ausreichende Massebildung sicherzustellen. Hierbei gibt es große Sortenunterschiede.
Eine Übersicht zur Massebildung unterschiedlicher Senf- und Ölrettichsorten finden Sie hier (Seite 2). Je höher die Bonitur, desto schneller die Jugendentwicklung. Auch bei Verwendung von Fertigmischungen sollten solche eingesetzt werden, die sich schnell entwickelnde Sorten enthalten.
Vorsicht ist beim Zwischenfruchtanbau nach früh geerntetem Mais geboten, da die im Frühjahr eingesetzten Herbizide wegen der Trockenheit teils nicht ausreichend abgebaut wurden. Problematisch hierbei sind insbesondere alle Mittel, die Sulfonylharnstoffe enthalten. Insbesondere wenn hohe Aufwandmengen eingesetzt wurden, kann es zu Schäden bei den Zwischenfrüchten kommen.