Die hohen Bodenfeuchten im Herbst 2023 werden bei der aktuellen Rübenernte in Erinnerung gerufen: Dort, wo im Herbst 2023 Zwischenfrüchte „reingeschmiert“ oder spät räumende Vorfrüchte unter nassen Bedingungen geerntet wurden, bleiben die Rübenerträge deutlich hinter den Erwartungen zurück.
Was bedeutet das für die aktuelle Situation?
Auch aktuell sind die Böden – außer in Mitteldeutschland – verbreitet feucht bis nass. Auf Flächen, die gerade erst geräumt wurden, muss jetzt über das Anbausystem für die Zuckerrüben 2025 entschieden werden.
Option Begrünung
Für die allermeisten Zwischenfrüchte ist es jetzt für eine Aussaat zu spät. Einzig sinnvolle Option zur Stabilisierung des Bodengefüges und Verminderung von Nährstoffauswaschung ist dann Grünroggen. Kommt der Grünroggen unter guten Bedingungen, idealerweise in Verbindung mit einer Grundbodenbearbeitung, in die Erde, überkompensieren die Vorteile die Kosten: Die Winterbegrünung vor Zuckerrüben macht Sinn.
Option Winterfurche
Oft ist es aber zu feucht für eine Aussaat. Dann kann eine Winterfurche eine Option sein, wenn nicht GLÖZ 6 oder andere Regelungen dagegensprechen. Insbesondere die herausfordernden schweren Böden (Tongehalt >17 %) sind aber von GLÖZ 6 ausgenommen und können bei passenden Bedingungen gepflügt werden. Dabei ist dann aber ein vorausgehendes Grubbern und, bei Vorfurcht Mais, eine gute Zerkleinerung der Maisstoppel essenziell.
Option Grundbodenbearbeitung im Frühjahr
In der Praxis gibt es natürlich auch weitere Konstellationen. Alternativ kann die Grundbodenbearbeitung in das Frühjahr gezogen werden. Dann müssen aber die Flächen jetzt „winterfertig“ gemacht werden: Erntereste sollten eingearbeitet sein und die stärksten Verdichtungen müssen, wenn irgendwie möglich, aufgelockert werden.
Wie so oft im Pflanzenbau gilt also: Es kommt darauf an. Entscheidend ist aber sich bewusst zu machen, welchen Effekt eine gute Entscheidung und große Sorgfalt in diesem Herbst auf Ihre Rübenerträge 2025 haben. Die aktuellen Erträge zeigen: Das können schnell mal 30 t/ha Zuckerrüben sein.