Ökosystem Rübenfeld – Exkursion in die Insektenwelt
Das nicht nur Zuckerrüben auf dem Acker stehen, weiß jeder. Blattläuse und ihre Feinde, Mäuse, Vögel und andere Tiere bevölkern zahlreich heimische Äcker. Wie vielfältig so ein Acker ist, haben wir uns einmal angeschaut. Mit Lupe und Kamera waren wir unterwegs und haben interessante Einblicke in die Vielfalt der Insekten auf dem Rübenfeld erhalten. Eine Auswahl der häufigsten Arten haben wir für Sie im Fotoslider zusammengestellt.
Jeder Zuckerrüben-Anbauer kennt sie. Die Schwarze Bohnenlaus (Aphis fabae). Sie kommt meist in Kolonien vor und verursacht Saugschäden. Hier deutlich zu sehen: Der stechende Saugrüssel.
Meistens versteckt sie sich in den eingerollten Bereichen der Blätter. Die Grüne Pfirsichblattlaus (Myzus persicae). Sie ist als Larve kleiner als die schwarze Bohnenlaus, ihr Schaden als Virusüberträger aber umso höher.
Oft falsch gedeutet. Sie ist zwar grün, aber nicht die Grüne Pfirsichblattlaus. Die Grünstreifige Kartoffelblattlaus (Macrosiphum euphorbiae) parasitiert häufig auch Zuckerrüben. Ihr Schaden ist aber vernachlässigbar.
Im Kampf gegen Blattläuse ist der Landwirt aber nicht alleine. Marienkäfer (Coccinella sp.) haben fast alle Blattlausarten auf dem Speiseplan.
Kein Entkommen mehr. Packt der Marienkäfer die Laus einmal mit seinen Mandibeln (Beisswerkzeuge) ist sie in wenigen Sekunden vertilgt!
Momentan sehr häufig auch auf Rübenpflanzen anzutreffen: Haarmücken. Hier die Gartenhaarmücke (Bibio hortulanus). Gut zu erkennen am roten Rückenschild. Ihre Larven können den Rüben schaden. Der Schaden ist aber gering.
Während die Männchen der Haarmücken große halbkugelige Facettenaugen haben, haben die weibchen klar getrennte Augen.
Auch die Markushaarmücke, auch Märzfliege genannt (Bibio marci) findet sich momentan auf Rübenfeldern ein. Hier ein Männchen. Gut zu erkennen, die Dornen an den Vorderbeinen und die behaarten Facettenaugen.
Dieser eher niedliche Vertreter der Insekten gehört zu den Collembolen, den Springschwänzen. Der Kugelspringer (Bourletiella hortensis) befällt bereits junge auflaufende Rüben und kann durchaus Schäden verursachen.
Ein Verwandter ist der Luzernefloh (Sminthurus viridis). Klar an der grünen Farbe zu unterscheiden. Möchte man ihn näher betrachten springt er in der Regel weg (Springschwänze).
Häufig am Rand von Rübenfeldern anzutreffen sind Weichwanzenarten. Hier die Gemeine Wiesenwanze (Lygus pratensis).
Gut zu erkennen: Ihr stechender Saugrüssel mit dem sie auch Rüben befällt. Das Schadbild ähnelt dem der Schwarzen Bohnenlaus. Die Ertragsminderung am Feldrand ist aber gering.
Häufig überall auf dem Feld: Diptera, Zweiflügler, zu denen alle Mücken und Fliegen gehören.
Hier ein Vertreter der Blumenfliegen (Art unbekannt). Zu ihnen gehört auch die sehr schädliche Rübenfliege.
Die Diptera sind mit 160.000 bekannten Vertretern weltweit eine der artenreichsten Tiergruppen. Was ihre Bestimmung stark erschwert.
Gerne im Mai und Juni auf und um Rübenfelder unterwegs: Halmwespen, wie diese Cephus spinipes. Für die Rübe eher ungefährlich, können sie in Getreide größere Schäden anrichten.
Noch artenreicher als die Zweiflügler: Die Käfer. Hier ein Vertreter der Harpalinae, einer Laufkäfer-Familie.