Vor dem Hintergrund immer weniger zur Verfügung stehender fungizider Wirkstoffe stellt sich im Rübenanbau die drängende Frage, wie es in Zukunft gelingen kann, Blattkrankheiten - insbesondere Cercospora - erfolgreich zu bekämpfen und damit Zuckerertragsverluste weitestgehend zu vermeiden.
Damit ein Fungizid seine volle Wirkung entfalten kann, kommt es auf ein möglichst optimales Zusammenspiel verschiedener Faktoren („Bausteine“) an:
- Ermittlung des optimalen 1. Behandlungstermins:
Monitoring, Behandlung bei Befallsbeginn / Erreichen der Schadschwelle - Rechtzeitige Anschlussbehandlung:
je nach Witterung ca. 3 Wochen, erneute Kontrolle erforderlich - Fungizideinsatz zur Ertragsabsicherung:
Termin vor Mittelwahl! - Wirkstoffwechsel zur Vermeidung von Resistenzbildung / Shifting:
Strobilurin + Azol zuerst, danach ein anderes Azol (Fungizidleitfaden 2022) - Optimale Benetzung durch Applikation:
feines Tropfenspektrum (Düse, Fahrgeschwindigkeit, Druck); Wassermenge mind. 300 l/ha; optimale Behandlung: tageszeit- und witterungsabhängig - Sortenwahl:
bei hohem Krankheitsdruck entsprechende Toleranz wählen - Fruchtfolge, Bodenbearbeitung…:
Infektionspotential verringern
Wenn alle „Bausteine“ möglichst optimal genutzt werden, können Blattkrankheiten, besonders Cercospora, auch in Zukunft mit den zur Verfügung stehenden Mitteln weiter „in Schach gehalten werden“.