Regenwürmer sind für die Bodenfruchtbarkeit essentiell. Sie lockern und belüften den Boden und bilden Ton-Humus-Komplexe, welche dem Boden eine hohe Aggregatstabilität bescheren. Außerdem mischen sie organisches Material wie Erntereste und Mist in den Boden ein und sorgen dadurch für einen schnelleren Abbau des organischen Materials und eine bessere Nährstoffverfügbarkeit.
Wie alt Regenwürmer werden können und welche Auswirkung das Pflügen auf ihre Population im Boden hat, haben wir bereits letzte Woche geklärt. Auch die LIZ Umfrage vom 29.11. - 06.12.24 zeigte, dass der Großteil der 75 Teilnehmerinnen und Teilnehmer den durchschnittlichen Besatz an Regenwürmern im Acker auf 100 bis 500 Individuen pro m2 schätzte. Damit liegen sie richtig! Auf Ackerflächen werden durchschnittlich Populationsdichten von etwa 150 Individuen pro m2 erfasst (Erhebung auf 159 Bayrischen Standorten).
Eine exakte Methode, den tatsächlichen Regenwurmbesatz zu erfassen, möchten wir Ihnen gerne vorstellen:
Die Senf-Methode
Die Hälfte des Inhalts eines handelsüblichen Senfglases in 10 Liter Wasser auflösen und 1/3 der gewonnenen Suspension auf einer Bodenoberfläche von 0,25 m2 ausbringen. Hierbei wird eine Abgrenzung durch einen Metallring empfohlen. Die ausgetriebenen Regenwürmer werden abgesammelt. Danach werden die restlichen 2/3 der Suspension in zwei Gaben auf den Boden gegossen. Nach vollständiger Versickerung der Suspension wird eine Spatenprobe von 25x25 cm bis 30 cm Tiefe ausgestochen und nach Regenwürmern durchsucht. Die Werte beider Wurmzählungen werden auf einen Quadratmeter hochgerechnet und aufsummiert.
Untersuchungen zeigen, dass sich Senf als Alternative zum konventionellen Austreibungsmittel Formalin sehr gut eignet und dabei umweltschonender ist. Für die Senf-Methode gibt es sogar eine DIN-Norm (DIN ISO 11268-3).
Daneben gibt es auch die Möglichkeit einer Schnellansprache mittels Handauslese eines Spatenaushubs bis 30 cm Bodentiefe von 15*15 cm Bodenoberfläche, welche dann auf Individuen pro m2 hochgerechnet werden kann.