Beim Blick über die Felder fallen aktuell immer wieder Zwischenfruchtbestände auf (vor allem Gelbsenf und Ölrettich), welche bereits mehr oder weniger stark blühen und teilweise auch schon Samen bilden. Als Ursache hierfür ist die feucht-warme Witterung der vergangenen Wochen in Kombination mit eingeschränkten Möglichkeiten der Stickstoffdüngung zu nennen, welche zu einem frühzeitigen Schossen und einer Art „Notblüte“ geführt hat. Wie ist mit solchen Beständen umzugehen?
Ein Aussamen der Zwischenfruchtpflanzen ist auf jeden Fall zu vermeiden, damit diese Samen keine Probleme in Folgekulturen hervorrufen. Schauen Sie sich die betreffenden Bestände an. Solange die Bestände nur blühen, aber noch keine Samen bilden, ist es noch unkritisch und es besteht kein Handlungsbedarf. Sind bereits erste glasige oder sogar milchreife Samen vorhanden, so können diese je nach Folgewitterung angesichts des relativ frühen Zeitpunktes noch keimfähig werden. Hier ist eine Beseitigung des Bestandes zur Verhinderung der Samenreife unabhängig von den verschiedenen Fach- und Förderrechtlichen Vorgaben (z.B. GLÖZ 6 (Mindestbodenbedeckung), GLÖZ 8 (Zwischenfrucht statt Brache)) möglich, solange kein Eingriff in den Boden stattfindet. Das Abhäckseln der Bestände verhindert die Samenreife sicher, ist aber energieintensiv und führt unter Umständen zu Nährstoffverlusten durch frühzeitige Mineralisation. Ein Niederwalzen der blühenden Bestände reicht häufig aus, um eine Samenreife zu verhindern. Außerdem führt der verlangsamte Abbau der organischen Substanz zu einer längeren Bodenbedeckung und zu einer verringerten Gefahr von Nährstoffverlusten.