Der kalte Winter 2020/21, der sehr kühle April und der feucht-kalte Mai mit Temperaturen selten über 20 °C hat zum einen dazu geführt, dass die virusbeladenen adulten grünen Pfirsichblattläuse dezimiert und deren Entwicklung verzögert und gehemmt war. Zum anderen war durch die Notfallzulassung mit Cruiser 600 FS im Rheinland ein wirksamer Schutz gegen die Viröse Vergilbung vorhanden.
Im Rahmen des Blattlaus-Monitorings 2021, das gemeinsam mit den PSD und den Rübenbauer-Verbänden durchgeführt wurde, bestätigte sich die geringere und vor allem spätere Infektion durch die Grüne Pfirsichblattlaus. Dies ist positiv, denn je später die Infektion, desto geringer sind die Ertragsverluste beim Auftreten der Virösen Vergilbung.
Erst Anfang Juni überschritten einige Flächen die festgelegten Bekämpfungsrichtwerte von 10% befallener Zuckerrüben mit der Grünen Pfirsichblattlaus und 30% befallener Zuckerrüben mit der Schwarzen Bohnenlaus. Das Überschreiten der Bekämpfungsrichtwerte der Grünen Pfirsichblattlaus war zudem räumlich sehr begrenzt, wobei sich das Auftreten hauptsächlich auf Flächen in NRW beschränkte. Die Boniturstandorte im Beratungsgebiet von Könnern und Lage meldeten nur vereinzelt Funde der Grünen Pfirsichblattlaus.
Auf den Monitoringflächen machte das geringe Blattlausaufkommen die Behandlung mit Insektiziden zur Blattlausbekämpfung nahezu überflüssig. Erst im Juni wurden einzelne Flächen gegen Blattlausbefall behandelt.
Insgesamt gesehen war durch das späte und geringe Auftreten der Grünen Pfirsichblattlaus und der neonicotinoiden Beize mit deutlich weniger Virusbefall der Rüben als im Vorjahr zu rechnen. Aktuell sind kaum Vergilbungsnester vorzufinden.