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Trockenheit

| Überregional

Erste Flächen beregnungswürdig

Die tiefen Wurzeln der Zuckerrüben sind schon entwickelt und ermöglichen es, moderate Trockenperioden gut zu überstehen. Diese Anpassung an trockene Umweltbedingungen hat jedoch ihre Grenzen. Bei einer zu ausgeprägten „Durststrecke“ kann es dennoch zu erheblichen Ertragseinbußen kommen.
Die Ertragsverluste durch eine Trockenstressphase im Laufe des Wachstums sind nicht mehr zu kompensieren, auch wenn folgend die Wasserversorgung ausreichend ist. Im Durchschnitt benötigt eine Zuckerrübe 230 l Wasser um 1 kg Gesamt-Trockenmasse (Rübe + Blatt) bzw. ~335 l Wasser um 1 kg Zucker zu produzieren (IfZ 12/2021). Unterschiede in der Trockentoleranz von Sorten sind manchmal zu erkennen, jedoch noch nicht im Detail untersucht.

Bis auf Weiteres sind deutschlandweit keine nennenswerten Niederschläge zu erwarten. Die Temperaturen steigen in der kommenden Woche auf >32 °C, bei über 10 Sonnenstunden täglich. Die nutzbare Feldkapazität (% nFK) und damit das pflanzenverfügbare Wasser ist schlagspezifisch, zeigt aber zurzeit regionale Unterschiede. So ist z. B. am Niederrhein, in Teilen der Jülich-Zülpicher Börde und vor allem im gesamten könneraner Gebiet die nFK auch in Bodentiefen von 60-90 cm schon stark gesunken und die Flächen sind damit beregnungswürdig.

Auf den eigenen Schlägen kann ein viel zu knapper Stand des pflanzenverfügbaren Wassers sehr gut anhand von schlafenden Zuckerrüben, die sich am Abend und den frühen Morgenstunden nicht wieder stramm aufstellen, erkannt werden. In Abhängigkeit von den betriebsspezifischen Kosten ist eine Beregnung dann spätestens zu empfehlen, da andauernde oder wiederholte Trockenstressphasen die Ertragsbildung noch stärker hemmen.

 

Folgende Punkte sind bei einer Beregnungsmaßnahme generell zu beachten:

  • Zeitige Beregnung bei „kritischer“ nFK ⇒ bevor die Rüben „durchgehend schlafen“
  • Wassergabe optimal auf ein turgeszentes Blätterdach in den Abend- oder frühen Morgenstunden, besonders bei schon „schlafenden“ Rüben und offen liegendem Boden
  • Bestandeskontrolle von beregneten Schlägen auf Blattkrankheiten und ggf. zeitnaher Fungizidmaßnahme (⇒ mögliche, indirekte Kosten der Beregnung mitbeachten!)

 

Weitere Informationen zur Beregnung von Zuckerrüben und aktuelle Forschungsergebnisse finden Sie hier:

Insbesondere wenn eine tiefe Durchwurzelung (>60 cm) durch die Rüben nicht erfolgt ist, ist bereits jetzt starker Trockenstress sichtbar.
Innerhalb der nächsten Woche trocknet auch die Bodenschicht 60 - 90 cm verbreitet aus. Viele Flächen werden beregnungswürdig.

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