Derzeit wird an vielen Ansätzen zur Bekämpfung des Vektors gearbeitet. Dazu möchten wir einen kleinen Einblick geben:
Reduktion der Zikadenpopulation
Es wird untersucht, ob ein mit Insektiziden gebeizter Rübenweizen die Nymphen im Boden bekämpft. Dies hätte zwei Vorteile. Zum einen entstünde eine Reduktion der Zikadenpopulation im Folgejahr, zum anderen müsste der Rübenweizen nicht aus der Fruchtfolge genommen werden. In ganz Deutschland gibt es groß angelegte Insektizidversuche, die Kombinationen von verschiedenen Insektiziden testen, sowie den optimalen Zeitpunkt einer Behandlung (Befalls-Verlust-Beziehung) erforschen. Des Weiteren werden RNAi-basierte Pflanzenschutzmittel erforscht, die die Zikade durch die Unterbrechung der Biosynthese artspezifischer Proteine bekämpft. Die Zielproteine sind für das Überleben der Zikade notwendig. Werden diese nicht gebildet, kommt es zum Tod der Zikade.
Biologische Bekämpfung
Aktuell wird der Einsatz eines entomopathogenen Pilzes zur Nymphenbekämpfung getestet. Dieser zeigte bereits in Versuchen der vergangenen Jahre Erfolg. An einer situationsangepassten Ausbringungsweise wird aktuell geforscht. Es wird auch nach weiteren natürlichen Gegenspielern gesucht, welche eine Wirkung auf die Erregervektoren und auch auf die Krankheitserreger aufweisen. Auch von Zwischenfrüchten könnte eine nymphenreduzierende Wirkung ausgehen.
Pflanzenstärkung
Alle Züchter sind bestrebt leistungsfähige SBR-tolerante Sorten auf den Markt zu bringen. Darüber hinaus werden verschiedene Repellentien, Biostimulanzien und Pflanzenstärkungsmittel getestet.
Grundlagenforschung und unterstützende Erkennungsverfahren des Befalls
Untersuchung der genetischen Vielfalt der Krankheitserreger.
Entwicklung von Prognosemodellen für Handlungsempfehlungen.
Deep-Learning-Verfahren zur Erkennung der Zikaden.
Dies ist nur eine Auswahl von laufenden Forschungsvorhaben. Aktuell wird in sehr vielen Disziplinen an Lösungen gearbeitet. Wir halten Sie über die neuesten Erkenntnisse informiert.