Trotz aktuell meist hoher Bodenfeuchte startet schon bald die Ausbringung organischer Dünger zu den Rüben. Dabei ist die Befahrbarkeit der Böden ein wichtiges Thema.
Die Darstellung der auf den Boden wirkenden Kräfte (siehe Abbildung) zeigt, dass dabei neben der generellen Befahrbarkeit (primär Feuchtigkeit) ein angepasster Reifendruck die halbe Miete ist. Bei zu hohem Reifendruck entstehende Verdichtungen schränken Rübenwachstum und Nährstoffverfügbarkeit ein.
Insbesondere wenn das Ausbringfahrzeug gleichzeitig auch das Transportfahrzeug vom Güllelager zum Feld ist, sollten Reifendruckregelanlagen zur Fahrzeugausstattung gehören. Der Kompromiss, der beim Fahren auf der Straße vs. Fahren auf dem Feld gefunden werden muss, darf nicht in hohen Reifendrücken resultieren.
Bei der Ausbringungstechnik überwiegt die bodennahe Ausbringung, um N-Verluste gering zu halten. Dabei gewinnen Systeme mit direkter Einarbeitung an Bedeutung (siehe Bild). Der Luftkontakt der organischen Dünger wird dadurch minimiert. Neben Effizienzthemen sind die reduzierten Einarbeitungsfristen (DüV 2017: 3 h) Hauptursache dieser Veränderung. Zusätzlich ist in NRW für belastete Gebiete gemäß der Landesdüngeverordnung eine Einarbeitungsfrist von 1 h verpflichtend. Ob Ihre Fläche in einem belasteten Gebiet in NRW liegt, können Sie zum Beispiel im Elwasweb nachprüfen.
Im Vergleich zur Gülleausbringung mit Schleppschlauchgestänge und anschließender Einarbeitung finden aufgrund oft geringerer Arbeitsbreiten bei direkter Einarbeitung mehr Überfahrten mit schwerem Aggregat statt. Daher sollte bei Systemen mit direkter Einarbeitung das Thema Befahrbarkeit und Reifendruck noch stärker im Vordergrund stehen.