Die LIZ Reihenschlussstatistik zeigt mittlerweile in allen Regionen und für nahezu alle Rübenflächen den Reihenschluss an. Die meisten Flächen haben diesen bereits am 06. Juni erreicht und damit deutlich früher als im Vorjahr. Ursächlich waren eine frühe Aussaat und ein warmes Frühjahr.
Ein früher Reihenschluss wirkt sich generell positiv auf den Ertrag aus, da der absolute Energieeintrag in das „System Rübe“ theoretisch höher sein kann. Über einen längeren Zeitraum deckt das Rübenblatt die gesamte Bodenfläche ab und Sonnenenergie kann in Zucker umgewandelt werden.
Dies verdeutlicht aber auch schon die Limitierungen des Ertragsindikators Reihenschluss. Wir wissen zwar bereits jetzt, dass der Startpunkt der vollen Blattabdeckung im Durchschnitt früh ist (wie auch in den Hochertragsjahren 2014 und 2017, aber auch im „Katastrophenjahr“ 2018), wir kennen aber nicht den Endpunkt. Wann die Zuckerrüben wegen Cercospora oder Trockenheit den Blattapparat reduzieren werden bleibt offen. In diesem Zusammenhang ist 2021 ein Gegenbeispiel. Trotz eines späten Reihenschlusses wurden hohe Erträge geerntet, da über einen langen Zeitraum ausreichend Wasser für die Erhaltung des Blattapparates verfügbar war.
Was heißt das für die Praxis?
Das Fundament für gute Erträge ist gelegt, jetzt heißt es den Blattapparat zu erhalten.
Für die Fungizid-Saison ist unbedingt die Terminierung der ersten Maßnahme entscheidend, welche in hohem Maße über eine erfolgreiche Cercosporakontrolle entscheidet. Hier gilt es, die eigenen Flächen intensiv zu beobachten und auf keinen Fall zu spät zu behandeln.