Das Blattlausmonitoring zeigt seit Beginn der Woche erste Befälle mit Schwarze Bohnenläusen. Diese schädigt die Rüben hauptsächlich durch ihren Saugschaden (deutlich zu erkennen an verdrehten Laubblättern mit Lauskolonien an der Blattunterseite), eine Virusübertragung findet nur äußerst selten statt. In einigen Fällen überschreitet der Befall die Bekämpfungsschwelle von derzeit 30 %. Ob eine Insektizidmaßnahme gegen die Schwarze Bohnenlaus aber tatsächlich sinnvoll ist oder ob ein höherer Befall akzeptiert werden kann, hängt auch noch von anderen Faktoren ab:
- Wüchsige Rüben tolerieren oft einen höheren Befall, ebenso größere Pflanzen.
- Nach Niederschlägen kann der Besatz mit Läusen zumindest kurzfristig zurückgehen.
- Lauskolonien können verpilzen und damit keinen Schaden mehr anrichten.
- Nützlinge etablieren sich erst, wenn sie genügend Läuse als Nahrung finden.
Ein weiterer wichtiger Faktor bei der Entscheidung, wann eine Behandlung erfolgen sollte, ist die Befallssituation bei der gefährlicheren Grünen Pfirsichblattlaus (Übertragung von Vergilbungsviren). Hier wurde noch kein Befall festgestellt. Allerdings könnte ein Zuflug bei der angekündigten warmen, trockenen Witterung bald erfolgen.
Um möglichst nur eine Insektizidmaßnahme gegen beide Lausarten durchzuführen, sollte - sofern vertretbar - noch abgewartet werden, wie sich der Befall mit der Grünen Pfirsichblattlaus in der kommenden Wochen entwickelt und dann bei Bedarf eine Behandlung durchgeführt werden.