Das Frühjahr 2024 mit seinen hohen Niederschlagsmengen sorgte für eine verzettelte Aussaat. Häufig führten Starkniederschläge nach der Saat zu verschlämmten Bodenoberflächen. Da die Böden immer feucht blieben, zeigten die Rüben trotzdem zufriedenstellende bis gute Feldaufgänge und mit steigenden Temperaturen auch zügige Jugendentwicklungen.
Die Herbizidbehandlungen mussten oftmals mit kurzem zeitlichem Abstand zu Regenschauern auf nassen Boden platziert werden. Mit angepassten Herbizidmischungen (vor allem deutlich reduzierten blattaktiven Wirkstoffen) war dies dennoch möglich und häufig sinnvoll, auch wenn die nächsten Schauer schon wieder angesagt waren. Herbizidschäden waren trotz fehlender Wachsschichten selten zu beobachten. Wenn, dann waren diese eher durch die Bodenherbizide (vor allem Venzar und Spectrum) bedingt, welche mit auf der Behandlung folgenden Starkniederschlagsereignisse in den Keimhorizont der Rüben eingewaschen wurden. Zu beobachten bleibt, ob ein Abschwemmen und eine Verlagerung der Bodenwirkstoffe durch die hohen Regenmengen in tiefere Bodenschichten zu einer Spätverunkrautung führt.
Welche Erfahrungen kann man aus solch einem extremen Jahr mitnehmen?
- Auch in nassen Jahren dürfen die Unkräuter nicht über das Keimblattstadium hinauswachsen, um sie rübenschonend bekämpfen zu können.
- Behandlung kurz nach Regenschauern sind rübenverträglich möglich. Mit dem Wegfall von Debut wird die optimal platzierte Anwendung von blattaktiven Produkten auf feuchtem Boden und im Tau mit angepassten Aufwandmengen blattaktiver Produkte noch wichtiger!
- Auch Bodenwirkstoffe müssen witterungsbedingt angepasst werden, allerdings in geringerem Umfang.
Werkzeuge wie LIZ-Herbizid und LIZ-Kraut und Rüben helfen unter allen Witterungsbedingungen bei der Ermittlung von schlag- und unkrautspezifisch angepasst optimalen Herbizidkombinationen.