Die anfänglichen hoch eingeschätzen Ertragserwartungen konnte die Rübe vor allem in Westeuropa nicht erfüllen.
Im Einzugsgebiet der rheinischen Werke erzielten die Landwirte auf eher sandigen und somit in Normaljahren ertragsärmeren Böden des südlichen Rheinlands sowie des westlichen Münsterlands durchschnittliche Erträge, während die schweren Lösböden der Köln-Aachener Bucht vielfach im Nachteil waren.
Jeder hat noch die anstrengenden nassen Erntebedingungen 2023 vor Augen. Dies war in 2024 zeitweise anders. Weniger nasse Phasen wurden auch bereits in der ersten Kampagnehälfte zur temporären Vorratsrodung genutzt, so dass die Roder bei starken Niederschlägen nicht immer in die Felder mussten. Die Verladung der Rübenmieten erfolgte i.d.R. problemlos, obwohl der Einsatz der Mulden-LKW auf Schotter- und Graswegen zunehmend schwieriger wird. Glücklicherweise blieb ein rübenschädigender Frost aus, so dass der Mietenschutz in diesem Jahr eher einen Regenschutz darstellte.
Appeldorn
Im Werk Appeldorn war ein reibungsloser Ablauf der Kampagne zu verzeichnen. Die Verarbeitung und Schneidleistung verliefen nahezu ohne Störungen auf sehr hohem Niveau. Gerade während nasser und schwieriger Abfuhrphasen stießen die Abfuhrgruppen an ihre Leistungsgrenzen, um die Fabrik zu versorgen. Der Zuckergehalt stellte sich entsprechend der feuchten Witterung mäßig dar. Die Rübenerträge erreichten in etwa das fünfjährige Niveau und umfassten einzelbetrieblich eine recht weite Spanne. Vor allem auf staunassen Böden bzw. Parzellenbereichen blieb die Rübe weit hinter den Erwartungen zurück.
Euskirchen
Eine unterm Strich gute bis sehr gute Kampagne gab es in Euskirchen. Das Werk ist sehr stabil an der geplanten Verarbeitungsleistung gelaufen. Die Transportgruppen konnten die Rübenversorgung zu jeder Zeit sicherstellen. Mit dem Wetter hatte man mehr Glück als in 2023, sodass die Roder seltener stillstehen mussten als im Vorjahr. Vor dem Hintergrund der späten Aussaat wurde dennoch bei knapp 17 % Zuckergehalt ein guter Zuckerertrag erzielt - jedoch mit regionalen Unterschieden. Das Aufkommen kranker Rüben war erfreulicherweise auf niedrigem Niveau.
Jülich
Zu Beginn der Kampagne musste das Werk einige Ausfälle verkraften. Ab November lief die Fabrik aber wie ein Uhrwerk. Alle Transportgruppen folgten der Verarbeitungsleistung verständnisvoll. Da Jülich über alle Feiertage bis in die erste Januardekade hinein arbeitete, musste die Rübenlogistik hier einen besonderen Endspurt hinlegen. Die Rübenhofvorräte waren zu jederzeit ausreichend.
Am Mittwochnachmittag rollten die letzten LKW auf das Fabrikgelände, vier Stunden später fielen fünf Zentimeter Schnee und gegen Mitternacht wurde die letzte Rübe in den Schwemmkanal geschoben, so dass die Kampagne ein gutes Ende fand.
Die Zuckergehalte blieben sehr oft unter der 16 % Basis. Nässe, geringe Sonnenscheinstunden und Blattkrankheiten bremsten den Zuwachs ein. Auch der Rübenertrag blieb unter dem langjährigen Mittel, so dass keine Kompensation im Zuckerertrag stattfand.
Die Kampagne ist damit im Rheinland abgeschlossen. In Lage und Könnern läuft sie noch.