Das Auftreten von Rotfäule (Rhizoctonia violaceae) wird meist erst bei der Rodung ersichtlich und wirft akute Fragen zur Lagerfähigkeit auf. Ungleich der Rhizoctonia Trockenfäule (Rhizoctonia solani) bleibt der Blattapparat infizierter Rüben lange intakt, sodass der dunkel-violette und samtige Pilzbelag nur auffällt, wenn Rübenkörper explizit in Augenschein genommen werden.
Infizierte Rüben sind nur bedingt lagerfähig. Dabei ist die Witterung wie auch der Anteil infizierter Rüben in der Miete ausschlaggebend. Die Ausbreitung der Rotfäule auf noch gesunde Nachbarrüben wird durch feuchte und warme Witterung begünstigt. Bei einer nur geringen Anzahl infizierter Rüben ist das Ausbreitungspotential gering und eine Abfuhranpassung deshalb nicht notwendig. Sollten mehr als 20 % der Rüben befallen sein, sollte der Anbauberater informiert werden, um weitere Schäden abzuwenden.
Rotfäule tritt häufiger in Massejahren auf, oder wenn fördernde Faktoren, wie schlechte Bodenstruktur, hohe Bodentemperaturen, kalk- und humusreiche Bodenbedingungen vorherrschen.
Für weiterführende Informationen zu Rübenfäulen und zu vorbeugenden Maßnahmen empfehlen wir die LIZ-Broschüre „Rübenfäulen, Nematoden und Schäden durch bodenbürtige Erreger“.