Ein Blick auf das aktuelle Blattkrankheiten-Monitoring zeigt, dass über alle Regionen witterungsbedingt sehr hoher Infektionsdruck, insbesondere mit Cercospora, vorherrscht.
Nahezu alle Boniturstandorte weisen Befall um die Bekämpfungsschwelle und auch darüber auf.
Mittlerweile finden sich auch in sehr spät gesäten Rüben und weniger anfälligen Sorten durchgängig erste Blattflecken, so dass dringend eine erste Fungizidmaßnahme erfolgen sollte bzw. eine rechtzeitige Anschlussmaßnahme geplant werden sollte.
Eine mögliche Fungizidstrategie kann folgendermaßen aussehen:
- 1. Propulse (Fluopyram, Prothioconazol)
- 2. Diadem (Fluxapyroxat, Mefentrifluconazol)
- 3. Panorama (Metconazol, Prothioconazol)
Bei der Fungizidstrategie muss zwingend auf einen Wirkstoffwechsel geachtet werden, um Resistenzbildung und Shifting möglichst zu vermeiden.
Dieses Risiko kann zusätzlich durch den Einsatz eines Kupferpräparats reduziert werden bei gleichzeitiger Wirkungsverbesserung der eingesetzten Fungizide (Anwendungsbestimmungen beachten!).
Azoxystrobin-, tetraconazol-, oder difenoconazolhaltige Fungizide wie z.B. Amistar Gold, Domark oder Score weisen bereits stark verminderte Wirkungen aufgrund von Resistenzbildung und Shifting auf. Sie sollten möglichst nicht mehr zum Einsatz kommen, wenn überhaupt dann nur in Kombination mit einem Kupferpräparat zur Wirkungsabsicherung.