Nach dem Extremjahr 2018 hat sich auch 2019 als trockenes Rübenjahr erwiesen. In vielen Regionen ist Wasser aktuell der limitierende Produktionsfaktor. Eine wichtige Stellschraube zum „Wassersparen“ im Rübenanbau ist das Anbausystem. In traditionell trockenen Gebieten wie zum Beispiel großen Teilen der Werksregion Könnern überwiegen seit langem konservierende Anbausysteme, insbesondere Strohmulch.
Im Rheinland und der Werksregion Lage ist das Verhältnis zwischen konservierenden und konventionellen Anbausystemen ausgeglichener. Für viele Landwirte dieser Regionen kann bei weiterhin trockenen Bedingungen eine Anpassung des Anbausystems hin zu einer wassersparenden Variante interessant sein.
Eine gute Übersicht über alle Anbausysteme inklusive der spezifischen Effekte findet sich in der Entscheidungshilfe Anbausysteme.
Kostet die Zwischenfrucht Wasser?
Auf tiefgründigen Standorten mit geringen Winterniederschlägen ist der Zwischenfruchtanbau im Vergleich zum Strohmulch in Bezug auf die Wasserversorgung der nachfolgenden Zuckerrüben im Nachteil. Hier muss die Antwort klar „ja“ lauten.
Auf flachgründigen Standorten oder tiefgründigen Standorten mit hohen Winterniederschlägen stellt sich die Situation anders dar. Die Schläge gehen dort häufig, auch bei Zwischenfruchtanbau, wassergesättigt in das Frühjahr. Insofern kostet die Zwischenfrucht in der Bilanz kein Wasser, die positiven Effekte kommen voll zum Tragen. Dies gilt zum Beispiel in weiten Teilen des Rheinlandes.
Umstellung auf konservierende Systeme – und was ist, wenn Glyphosat wegfällt?
Der Glyphosateinsatz steht im Kreuzfeuer der Kritik. Eine EU-Zulassung über das Jahr 2022 hinaus gilt aktuell als unwahrscheinlich. Trotzdem spricht dies nicht pauschal gegen konservierende Anbausysteme. Viele Zwischenfrüchte brauchen keinen Glyphosateinsatz im Frühjahr und auch bei Strohmulch kann teils auf Glyphosat verzichtet werden. Außerdem gibt es am Horizont spannende Alternativen.