Die letzten Niederschläge waren regional sehr unterschiedlich und verbreitet nicht ausreichend ergiebig.
In manchen Regionen liegen die Blätter der Zuckerrüben schon am Morgen, was die Wasserknappheit für jedermann sichtbar macht. Trockengestresste Zuckerrüben können bei ausreichenden Niederschlägen den Blattapparat wieder aufstellen und zur Assimilierung nutzen.
Die aktuelle Preissituation am Zuckermarkt lässt die Beregnungswürdigkeit der Zuckerrüben deutlich steigen. Im Hinblick auf den aktuellen Marktreport Juli/August 2022 im Rübenportal ist daher der Erhalt des Blattapparats für den Ertragszuwachs anzustreben. Bei freien Kapazitäten sind deshalb Beregnungsgaben sehr zu empfehlen. Um eine Assimilat-verbrauchende Blattneubildung zu vermeiden und die Erträge zu steigern, ist der Zeitpunkt idealerweise so zu wählen, dass der Blattapparat der Zuckerrüben noch nicht deutlich reduziert ist.
Bei der Bemessung der Wassergabe ist die Aufnahmefähigkeit des Bodens zu berücksichtigen. Liegt keine Verschlämmung vor und sind Bodenporen mit dem Auge gut erkennbar (Grob-/Makroporen), können, bei freier Wasserkapazität, 30-40 mm beregnet werden, da das Wasser hier schneller versickern kann. Besteht die Gefahr, dass der Großteil der Wassergabe „abläuft“, muss anders vorgegangen werden. Entweder kann man dann mit geringer Wassermenge „anregnen“ und darauf folgend bei einer zweiten, direkt folgenden Gabe die Wassermenge erhöhen (Rolle stehen lassen, 2 mal ausziehen; dann sind in Summe 40-50 mm möglich), oder es muss eine kleinere Düse gewählt werden, so dass die gleiche Wassermenge je m² über einen längeren Zeitraum gestreckt und so größerer Wasserabfluss verhindert wird.