In der aktuellen Anbauperiode sind immer wieder Rübenflächen aufgefallen, auf denen mehr oder weniger viele Pflanzen welkten und umfielen. Betrachtete man die betroffenen Pflanzen genauer, so konnten Einschnürungen und bräunlich-schwarze Verfärbungen an Wurzelhals und Hypokotyl festgestellt werden, teilweise war unterirdisch nur noch ein dünner Faden vorhanden. In Einzelfällen mussten Flächen sogar umgebrochen werden.
Auslöser dieser Symptome sind überwiegend die bodenbürtige Pilze Aphanomyces cochlioides und Pythium,auch der samenbürtige Pilz Phoma betae kann beteiligt sein. Begünstigt werden diese Schadpilze durch Nässe und Sauerstoffmangel im Bereich der Rübenwurzel. Bedingungen, welche 2024 aufgrund der Witterung häufiger vorherrschten und insbesondere auf strukturgeschädigten Böden vorkamen. Gefördert wird das Auftreten der genannten Schaderreger durch saure Böden/geringe pH-Werte (unter 6,5). Auch hier spielt die Witterung des vergangenen Jahres eine Rolle. Häufig ist die Ausbringung von Kalk aufgrund der kurzen Arbeitsfenster ausgefallen, zusätzlich sorgten die hohen Niederschlagsmengen zu einer Auswaschung und Verlagerung von Calcium und damit zu geringeren gemessenen pH-Werten in den Böden.
Die künftige Witterung können wir zwar nicht beeinflussen. Dennoch können präventiv Maßnahmen ergriffen werden, um das Auftreten von Wurzelbrand in Zukunft zu reduzieren:
- Schaffung einer möglichst optimalen Bodenstruktur, Lockerung von Verdichtungen und Stabilisierung des Bodengefüge durch Anbau tiefwurzelnder Zwischenfrüchte
- Erhöhung des Humusgehaltes der Böden durch Einsatz von Kompost/Champost, Verbleib von Stroh auf den Flächen
- Einsatz von Carbokalk zur Einstellung des bodenarttypisch optimalen pH-Wertes, höhere Kalkverluste des vergangenen Jahres beachten und ausgleichen!
- strukturschonende Saatbettbereitung im Frühjahr
- nicht zu früh und zu tief säen