Ein Baustein für hohe und sichere Rübenerträge ist der Anbau einer Zwischenfrucht. Gelungene Zwischenfruchtbestände bringen vielfältige pflanzenbauliche Vorteile:
- Nematodenreduzierende Wirkung (bei der Auswahl geeigneter Arten/Sorten)
- Schaffung einer optimalen Bodenstruktur durch intensive Durchwurzelung und Humusbildung
- Konservierung von Nährstoffen
Die nematodenreduzierende Wirkung von Senfen und Ölrettichen (Resistenznote 2 oder besser) wird zunehmend wieder wichtiger, da neuere (NT-) Rübensorten in Versuchen höhere Nematodenvermehrungsraten aufweisen als ältere Genetik.
Neben der Auswahl passender Sorten sind folgende Aspekte wichtig für eine möglichst hohe Bekämpfungsleistung:
- Frühzeitige Aussaat der Zwischenfrucht bis Anfang August, um genügend Zeit für die Durchwurzelung des Bodens zu haben (die Wurzeln müssen zur Nematode hinwachsen)
- Hauptfruchtmäßige Bodenbearbeitung und Aussaat von Senf/Ölrettich zur Etablierung kräftiger Bestände
- Düngung der Gründünger im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten
- In „roten“/nitratbelasteten Gebieten sind die Düngemöglichkeiten eingeschränkt; hier sind nur Festmist von Huf- und Klauentieren und Kompost/Champost sowie die allgemeine Nährstoffversorgung durch (Carbo-) Kalk zulässig
- Bei eingeschränkter Düngemöglichkeit ist eine Saatgutmischung von Senf/Ölrettich mit Leguminosen (z. B. Sommerwicke) sinnvoll, um zusätzlichen Stickstoff zu fixieren. Dann ist eine frühe Aussaat besonders wichtig.
Bei der Wahl der Zwischenfrucht und deren Komponenten ist auch auf die betriebsindividuelle Fruchtfolge zu beachten (phytosanitäre Aspekte). Hilfestellung für die Wahl der passenden Zwischenfrucht liefert der LIZ Zwischenfrucht-Mischer. Bei weiteren Fragen zu diesem Thema hilft, wie immer, Ihr Anbauberater gerne weiter.