Die Witterung der vergangenen Monate war geprägt durch hohe Niederschlagsmengen. Bodenproben zeigen, dass diese Witterung auch zu einer stärkeren Verlagerung von Nährstoffen geführt hat. Betroffen ist unter anderem auch das Calcium, was sich in niedrigeren pH-Werten zeigt. Zu niedrige pH-Werte führen zu geringerer Nährstoffverfügbarkeit und zu schlechterer Bodenstruktur. Insbesondere auf schluffreichen Böden sorgen nicht optimale pH-Werte zu einer geringeren Krümelstruktur, was wiederum zu einer erhöhten Verschlämmungsneigung führt, mit negativen Auswirkungen auf Luft- und Wasserhaushalt des Bodens. Eine zu beobachtende Konsequenz aus (zu) niedrigen pH-Werten in Kombination mit hoher Bodenfeuchte ist das vermehrte Auftreten von Wurzelbrand an Zuckerrüben im Frühjahr 2024.
Um die Bodenfruchtbarkeit langfristig zu erhalten, müssen entzogene oder verlagerte Calciummengen ausgeglichen werden. Eine klassische Erhaltungskalkung (bei pH 6,7 – 6,8) auf Lehmböden entspricht einer zu düngenden Menge von 1100 – 1500 kg CaO/ha, was wiederum eine Carbokalkmenge von 3,5 - 5 t/ha erfordert (Carbokalk: 30% CaO).
Ist der pH-Wert durch die hohe Niederschlagsmenge auf 6,4 gesunken, so ist aber eine CaO-Menge von 2600 kg/ha nötig, um den Ziel-pH-Wert von 6,8 zu erreichen. Das entspricht einer auszubringenden Carbokalkmenge von 8,6 t/ha!
Bitte beachten Sie die erhöhten Nährstoffverlagerungen bei Ihrer Düngeplanung. Ziehen Sie eigene Bodenproben, um schlagspezifisch die optimale Ausbringmenge zu bemessen. Mit der Anwendung von Carbokalk ergänzen Sie nicht nur fehlendes Calcium, sondern düngen zusätzlich auch noch Phosphor, Magnesium, Schwefel und Spurennährstoffe.