Mit bis zu 10 cm Schnee und Minustemperaturen hat sich der Winter mit einem kurzen Gastspiel zurückgemeldet. Regional waren die Temperaturen im gesamten Rheinischen Anbaugebiet sehr unterschiedlich (Temperaturspanne zwischen 0° C und – 9° Celsius). Wobei die Temperaturen in den nördlichen Regionen (Appeldorn) niedriger waren als in den südlichen Gebieten (Jülich und Euskirchen). Welche Auswirkungen die Witterung auf die Pflanzen hat, wird sich ab Mitte der Woche zeigen. In den allermeisten Fällen dürften die Rüben aber unbeschadet geblieben sein.
Welchen Schaden die Rüben genommen haben, hängt von mehreren Faktoren ab:
- Entwicklungsstadium der Rübe
- Im „Hakenstadium“ sind Rüben deutlich empfindlicher als im Keimblatt oder auch gerade gekeimte Pflanzen.
- Dauer und Stärke der Frosteinwirkung
- Kurze Frostereignisse knapp unter dem Gefrierpunkt (bes. bei nachfolgender Sonneneinstrahlung) sind meist unkritisch
- Bodenart- und Beschaffenheit
- Leichte und trockene Böden sowie wenig rückverfestigte Böden neigen eher zur Auskühlung.
- Getauter Schnee sorgte für einen Verschluss der Hohlräume in der oberen Bodenschicht, so dass der Frost schwieriger in den oberen Horizont eindringen konnte.
Sollte es dennoch zu Frostschäden gekommen sein, hilft es, mehrere Zählstrecken (22,22 m oder 2 Reihen nebeneinander mit je 11,11 m bei 45 cm Reihe) in der Fläche anzulegen, um tatsächliche Pflanzenausfälle feststellen zu können.
Leichte Verfärbungen an den Rändern oder eine leichte Einschnürung an der Spitze der Keimblätter kann die Pflanze verkraften.
Mit Pflanzenverlusten ist zu rechnen, wenn:
- nach einigen Tagen bräunliche Verfärbungen und Einschnürungen am Hypokotyl erkennbar sind
- der Vegetationskegel mit dem Laubblattansatz braun verfärbt ist
- die Pflanze schlaff ist und beim Bewegen nicht zurück federt
- der Keimling verdreht und noch nicht durchgestoßen ist
Sollten Sie unsicher in der Beurteilung ihrer Rübenbestände sein, so kontaktieren Sie ihren jeweiligen Anbauberater.