Das Ausbleiben von intensiven Frostereignissen in diesem Winter hat dazu geführt, dass die Zwischenfruchtbestände verbreitet noch vital sind und weiterwachsen. Dies gilt insbesondere für Ölrettich enthaltende Mischungen oder Reinsaaten. Auch artenreiche Mischungen mit Gräseranteil bzw. Ausfallgetreide sind betroffen.
Wenn der Frost weiter ausbleibt, dann sind Folgeprobleme durch die Zwischenfrüchte in den Rüben vorprogrammiert. Entsprechend sind in diesem Jahr gesonderte Maßnahmen, ein Totalherbizideinsatz und/oder intensive mechanische Bearbeitung, meist unausweichlich.
Hierbei sind folgende Szenarien zu unterscheiden:
Üppiger, vitaler Zwischenfruchtaufwuchs, bei Ölrettichanteil als vitale Art:
- 1.800 g/ha Wirkstoff Glyphosat, z. B. mit 3,75 l/ha Roundup Flex oder 5 l Profi 360
- Danach ist eventuell eine Zerkleinerung der Biomasse notwendig. Je nach Bedingungen eventuell mit Scheibenegge oder notfalls Mulcher durchzuführen.
Üppiger, vitaler Zwischenfruchtaufwuchs, bei Gräsern als vitale Arten:
- 1.180 g/ha Wirkstoff Glyphosat, z. B. mit 2,25 l/ha Roundup Flex oder 3 l Profi 360
- Danach ist eventuell eine Zerkleinerung der Biomasse notwendig. Je nach Bedingungen eventuell mit Scheibenegge oder notfalls Mulcher durchzuführen.
Schwacher, aber vitaler Zwischenfruchtaufwuchs:
- Eventuell durch mechanische Bekämpfung lösbar; aber nicht bei starker Altverunkrautung oder Ölrettich (dann Glyphosat einsetzen, Mengen je nach Art und Größe der Unkräuter)
Mit dem Umbruch oder Behandeln sollte auf die Befahrbarkeit des Bodens gewartet werden. Sobald diese gegeben ist, macht aber eine zeitnahe Behandlung Sinn, um den Feuchtigkeitsverlust des Bodens durch weiteres Wachstum der Zwischenfrucht zu unterbinden. Ein Umbruch durch eine wendende Bodenbearbeitung ist nur dann zu empfehlen, wenn Feldmäuse zu einem Problem werden können. Ansonsten sollte aufgrund des Wasserhaushalts des Bodens darauf verzichtet werden.
